«Ich spüre die Notwendigkeit und die Pflicht, mich dagegen auszusprechen», schrieb Dudamel in einem Beitrag für die spanische Zeitung «El País». Er dirigiert unter anderem das Philharmonieorchester von Los Angeles.
Die Opposition will die Wahl Ende Juli boykottieren, da Maduro eine Zusammensetzung festgelegt hat, die eine Mehrheit für Anhänger der Sozialisten garantieren würde - als Ergebnis wird die Errichtung eines diktatorischen Systems mit aller Macht bei Maduro befürchtet.
Die Wahl werde den Konflikt weiter verschärfen, so Dudamel. Er forderte Neuwahlen, um das Blutvergiessen mit bereits über 90 Toten zu stoppen. Zudem wurden seit Ausbruch der Proteste im April fast 4500 Menschen festgenommen.
Dudamel hatte lange geschwiegen und sich erstmals nach dem Tod eines jungen Musikers im Mai gegen Maduro positioniert. Lange war er auf der Seite der Sozialisten, unter Maduros Vorgänger Hugo Chávez war er stark gefördert worden.
Der Mann mit dem Wuschelkopf gilt mit 36 Jahren als einer der besten Dirigenten, in diesem Jahr dirigierte er auch das berühmte Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Als einer der bekanntesten Venezolaner hat seine Stimme Gewicht.
Verteidigungsminister Vladimir Padrino sicherte Maduro die Unterstützung des Militärs für seine Pläne zu und wies mit scharfen Worten die US-Drohung von Sanktionen zurück, wenn es am 30. Juli zu der umstrittenen Wahl kommen sollte.