Venezuela
Oppositionsführer Guaidó körperlich angegriffen

Der venezolanische Oppositionsführer und selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guaidó ist bei einem Ortstermin von einer aggressiven Menschenmenge körperlich angegriffen worden.
Publiziert: 12.06.2022 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2022 um 12:51 Uhr
ARCHIV - Juan Guaido, venezolanischer Oppositionsführer, spricht mit Journalisten, als er zu einer Veranstaltung zum Unabhängigkeitstag in der Nationalversammlung kommt. Foto: Rafael Hernandez/dpa
Foto: RAFAEL HERNANDEZ

In Videos, die in sozialen Medien und vom Nachrichtenportal «El Nacional» verbreitet wurden, ist zu sehen, wie er am Samstag während eines Besuchs der Stadt San Carlos im Bundesstaat Cojedes beschimpft, geschubst und mit Gegenständen beworfen wird. Auf einem Foto ist er mit zerrissenem Hemd zu sehen. Unklar war zunächst, ob der 38-Jährige verletzt wurde.

Es habe sich um einen bewaffneten Überfall durch Vertreter der Regierung von Präsident Nicolás Maduro gehandelt, schrieb der Oppositionspolitiker Freddy Guevara auf Twitter. Eine frühere Abgeordnete der sozialistischen Regierungspartei PSUV sei unter den Rädelsführern gewesen. Guaidó habe anschliessend seine Tour durch den Bundesstaat in Begleitung anderer Oppositionspolitiker fortgesetzt und mit Bürgern vor Ort gesprochen.

«Wir sind zutiefst besorgt über den unprovozierten Angriff auf Präsident Guaidó und seine Kollegen», erklärte Brian Nichols, der im US-Aussenministerium für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre zuständig ist. «Bei diesem ungeheuerlichen Angriff wurden Leben riskiert.»

Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten des südamerikanischen Landes erklärt und versucht seitdem, Maduro aus dem Amt zu drängen. Zwar erhielt er zunächst viel Unterstützung aus dem westlichen Ausland, in Venezuela selbst konnte er sich aber nie durchsetzen. Zuletzt verlor er auch in seiner Heimat deutlich an Rückhalt. Die USA erkennen Guaidó weiterhin als demokratisch gewählten Präsidenten der Nationalversammlung und Übergangsstaatschef an, wie das Weisse Haus erst am Mittwoch nach einem Telefonat zwischen ihm und US-Präsident Joe Biden bekräftigte. (SDA)

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