Der Machtkampf zwischen dem Präsidenten Nicolás Maduro und der Opposition hat in Venezuela ein weiteres Todesopfer gefordert. Während eines 48-stündigen Generalstreiks starb in der Stadt Ejido im Bundesstaat Mérida ein 30-jähriger Mann, wie die Behörden mitteilten.
Immer mehr Opfer in der Protestwelle gegen Maduro
Damit sind bei den nun seit 117 Tagen andauernden Protesten bereits 102 Menschen ums Leben gekommen. Maduro knöpfte sich nach der Verhängung von Sanktionen gegen 13 sozialistische Funktionäre die US-Regierung von Präsident Donald Trump vor. Das Volk werde über den Imperialismus siegen, sagte der frühere Busfahrer. Maduro sprach von einer «unverschämten Massnahme».
US-Sanktionen gegen Maduros Verbündete
Die USA hatten zuvor bereits im Februar wegen des Verdachts der Verstrickung in den Kokainhandel Vizepräsident Tareck El Aissami sanktioniert. Von all den Personen werden Vermögen in den USA eingefroren; US-Bürgern sind Geschäfte mit ihnen verboten.
Mit den Sanktionen wollen die USA Druck ausüben, damit die für Sonntag geplante Wahl von 545 Mitgliedern einer Verfassungsgebenden Versammlung noch abgesagt wird. Die Opposition hatte auch deshalb zu dem Generalstreik aufgerufen. Der Wahlmodus und ein Fokus auf Vertreter mit Sympathisanten der Sozialisten könnte Maduro freie Bahn geben für die Umwandlung in eine Diktatur, fürchtet die Opposition.
Der Versammlung solle «eine des Volkes, nicht der Parteien» sein. Ziel sei es, einen «Staatsstreich» der Opposition abzuwenden, hatte Maduro den Schritt begründet. Die bisherige Verfassung mit einer klaren Gewaltenteilung stammt vom Begründer des Projektes eines «Sozialismus des 21. Jahrhunderts», Hugo Chávez. Er starb 2013, Maduro folgte ihm nach.
(SDA)