UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Regierung und die Opposition in Venezuela vor einer weiteren Eskalation der Lage gewarnt. Alle Akteure müssten die Polarisierung reduzieren und in einen Dialogprozess eintreten, teilte ein Sprecher in New York mit.
Nach Massendemonstrationen hatte die Opposition zu einem Generalstreik aufgerufen, weil der von den Sozialisten dominierte nationale Wahlrat ein Referendum zur Abwahl von Präsident Nicolás Maduro vorerst blockiert hat.
Ban Ki Moon begrüsste die Bereitschaft des Vatikans und der Union südamerikanischer Staaten (UNASUR), im Konflikt zu vermitteln. Am Sonntag sollen Gespräche zwischen beiden Lagern auf der Isla Margarita beginnen.
«Der UNO-Generalsekretär verfolgt die Situation weiterhin mit Sorge», erklärte der Sprecher. Das geltende Recht, die Verfassung und Menschenrechte inklusive das Recht auf freie Meinungsäusserung müssten eingehalten werden.
Die Opposition wirft Maduro vor, Venezuela in eine Diktatur zu verwandeln. Das Land mit den grössten Ölreserven der Welt leidet wegen des Mangels an Devisen, Korruption und Misswirtschaft unter einer dramatischen Versorgungskrise. Das Parlament, in dem die Opposition die Mehrheit hat, wurde faktisch ausgeschaltet, seit Monaten regiert Maduro mit umstrittenen Notstandsdekreten. (SDA)