Die Europa-Tour Cannon Run endete für die drei Briten David B.*, Julian W.* und Adrian H.* im Schweizer Knast. Sie wurden am 4. Juni von der Kantonspolizei Zürich verhaftet, als sie mit bis zu 177,5 Stundenkilometern durch den Islisberg-Tunnel auf der Autobahn A4 bretterten. Drei Monate lang mussten sie wegen des illegalen Strassenrennens danach in U-Haft schmoren (BLICK berichtete).
«Völlig übertrieben», findet der Vater von Adrian H. jetzt. «Wenn man bedenkt, dass ihnen nur geringfügige Autovergehen zur Last gelegt werden», sagt er zu «Express & Stars».
Namen sollen von Anklage gelöscht werden
Laut dem Vater sei den Briten seitens der Schweizer Staatsanwälte angeblich ein abgekürztes Verfahren angeboten worden – das eine Bewährungsstrafe, Bussgelder und Gerichtskosten beinhalte.
Im Gegensatz zu Julian W., der den Betrag von etwa 38'000 Franken bezahlt habe, hätte sein Sohn Adrian den Deal nicht angenommen. Er habe nur eines zum Ziel: «Würden mein Sohn und sein Freund David den Deal annehmen und sich schuldig bekennen, müssten sie nicht mehr vor Gericht antraben. Ihnen ist es aber wichtig, dass sie ihren Namen reinwaschen können.»
Auswirkungen auf die Familie
Der Cannon-Raser leidet unter dem Vorfall – und den drei Monaten im Zürcher Knast. «Als unser Sohn nach Grossbritannien zurückkehrte, musste er zu einem Psychologen, um das schwere Trauma und die verursachten Depressionen zu überwinden», erzählt sein Vater.
Bei den geringsten Problemen werde Adrian H. emotional. Und: «Das wirkt sich schrecklich auf ihn und seine Familie aus.» Der Vater hoffe, dass sein Zustand mit der Zeit besser werde. Aber: «Ich weiss, dass die Jungs diese Erfahrung niemals völlig vergessen können.»
Das nächste Gerichtsverfahren wird am 11. Dezember beim Bezirksgericht Affoltern stattfinden. (na)
* Namen der Redaktion bekannt