Eindringlich spricht Jürgen S.* die Worte in die Kamera: «Wie lebt es sich mit dem Gefühl, einen jungen Menschen sterbend auf der Strasse liegenzulassen und einfach abzuhauen? Hat dich Alexander noch einmal angesehen? Hast du ihm in die Augen geschaut?»
Jürgen S. ist der Vater von Alexander S. (†20), einem jungen Mann, der im März 2023 in Wesseling (D) von einem Auto angefahren wurde und ums Leben kam. Der Totfahrer flüchtete vom Tatort, ist bis heute unbekannt. Die Polizei vermutet aufgrund der Teile, die sie auf der Strasse gefunden hat, dass es sich beim Unfallauto um einen BMW handelt.
Familie setzte 10'000 Euro aus
Bereits kurz nach dem Unfall schrieb die Familie eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung des flüchtigen Lenkers führen. Nun erhöht der Vater die Summe auf 10’000 Euro.
Die Familie hat ein Video produziert, um sich einerseits direkt an den Lenker zu wenden und andererseits mögliche Mitwisser aufzufordern, den Todesfahrer nicht mehr zu decken.
Vater Jürgen S. spricht über seinen Sohn, der noch «das ganze Leben» vor sich gehabt habe. Er habe Psychologie studiert, nebenher im Aldi gearbeitet. «20 Jahre voller Lebensfreude – von einem auf den anderen Moment ausgelöscht.» Er fragt den Lenker: «Hast du keine Alpträume? Siehst du den Moment des Aufpralls nicht jeden Tag vor deinem geistigen Auge?»
Appell an Garagen
Ausserdem appelliert der Vater des Unfallopfers an Garagen, die einen beschädigten BMW in der Werkstatt hatten: «Haben Sie einen Frontschaden an einem solchen Auto repariert? Dann melden Sie sich bitte bei der Polizei.» Die Oberstaatsanwaltschaft kündigt zudem an, den Fall in einer der nächsten Ausgaben von ‹Aktenzeichen XY ungelöst› vorzustellen.
Der Vater ist sich sicher, dass die Tat auch den Täter belastet. Er sagt: «Sei kein jämmerlicher Feigling. Mache reinen Tisch. Stell dich der Polizei!» (neo)
*Name bekannt