Summer Zervos hatte an Trumps Reality-Show «The Apprentice» teilgenommen. Nachdem sie «gefeuert» worden war, war sie mit Trump in Kontakt geblieben und hatte ihn 2007 in einem Hotel in Beverly Hills getroffen.
Zervos sagte an einer Pressekonferenz, er habe sie mit sexuellen Absichten in einen Bungalow gelockt. Sie habe ihn nur mit Mühe von sich fernhalten können, er habe sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst.
Er habe sie mit seinen Genitalien bedrängt
«Er umarmte mich und ich versuchte, ihn wegzudrängen. Ich drückte gegen seine Brust, um Raum zwischen uns zu bringen und sagte ‹Hey Mann, komm runter›.» Er aber habe sie mit seinen Genitalien bedrängt.
«Er fasste mich an die Schulter, küsste mich sehr aggressiv und berührte meine Brüste», so Zervos. Trump habe versucht, sie ins Schlafzimmer zu führen. Sie wehrte sämtliche Annäherungsversuche ab.
Zervos sagte, sie habe sich entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen, nachdem Trump bestritten hatte, jemals Frauen belästigt zu haben.
«Wer sonst hat solche Brauen?»
Und in der «Washington Post» berichtet die heute 46-jährige Kristin Anderson von einer unangenehmen Begegnung mit Trump in den 90er-Jahren. Demnach habe Anderson sich an einem beliebten Ausgehort in Manhattan mit Bekannten unterhalten, als ihr jemand eine Hand unter den Rock schob.
Sie habe die Berührung abgewehrt und sei von ihrem Platz aufgesprungen. Sie habe sich umgedreht und Trump als ihren Belästiger identifizieren können. «Er hat einen unverwechselbaren Look - die Haare und die Augenbrauen. Wer sonst hat solche Brauen?», sagte sie der Zeitung.
Donald Trump bestreitet dies vehement. «Das ist alles frei erfunden», sagte er gestern an einer Wahlkundgebung im umkämpften Bundesstaat North Carolina. Die Vorwürfe seien Teil einer Verschwörung gegen ihn. «Es ist ein einzige, grosse, hässliche Lüge.»
Paul Ryan ignoriert Trump
Die neuen Sex-Vorwürfe gegen Donald Trump heizen den Streit unter den US-Republikanern an und spalten die Partei zusehends. Der ranghöchste Parteipolitiker, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses Paul Ryan, hielt gestern eine Wahlkampfrede, in der er komplett auf die Nennung des Präsidentschaftskandidaten Trump verzichtete.
Paul Ryan konzentrierte sich vollkommen auf Fortschritte im Rennen um Sitze im Senat und im Abgeordnetenhaus. Zum Präsidentschaftswahlkampf machte er keinen Aussagen.
Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses hatte am Montag erklärt, er werde Trump nicht mehr unterstützen. Zuvor war ein Video aufgetaucht, in dem obszöne Äusserungen Trumps zu hören sind. In der Zwischenzeit gingen zahlreiche Frauen an die Öffentlichkeit, die angeben, Trump habe sie sexuell belästigt. (sda/gru)