Das FBI interessiert sich für die Russland-Verbindungen von Jared Kushner (36), Schwiegersohn des US-Präsidenten Donald Trump. Das berichtet die «Washington Post» und bezieht sich auf Quellen in der US-Regierung.
Damit sind die Untersuchungen über die Verbindungen nach Moskau nun im Weissen Haus und direkt in Trumps Familie angekommen. Kushner steht seinem Schwiegervater sehr nahe. Er ist einer der engsten Berater des Präsidenten.
Treffen mit russischem Botschafter
Die Ermittlungen bedeuten nicht, dass Kusher eines Verbrechens beschuldigt oder belangt wird. Vielmehr gehen die Ermittler davon aus, dass Ivanka Trumps Ehemann über relevante Informationen verfügt. Speziell interessieren sich die Ermittler laut «Washington Post» für Kushners Treffen mit russischen Regierungsmitarbeitern und Vertretern Moskaus. Kusher traf sich im Dezember 2016 mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, und dem Moskauer Bankier Sergej Gorkow.
Der 36-jährige Kushner ist mit Ivanka Trump verheiratet, Trumps Tochter. Im Weissen Haus ist er ein mächtiger Mann im Hintergrund. Er ist unter anderem mit dem Friedensprozess in Nahost betraut, den Beziehungen zu China, einer Strafrechtsreform und einer Erneuerung der Regierung.
Mögliche Russen-Verstrickungen belasten Präsidentschaft
Die neue Entwicklung dürfte dem US-Präsidenten auch zeitlich äusserst ungelegen kommen. Trump befindet auf Auslandsreise und steht vor seinem ersten G7-Gipfel. Mögliche Verstrickungen zwischen Trumps Team und Russland belasten Trumps Präsidentschaft von Beginn an.
Nach geheimdienstlichen Erkenntnissen versuchte Moskau aktiv, die Präsidentenwahl zu Trumps Gunsten zu beeinflussen. In der FBI-Untersuchung und Ermittlungen von Kongressausschüssen geht es hauptsächlich um die Frage, ob es Absprachen zwischen Mitgliedern aus Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab. Das Justizministerium setzte vergangene Woche einen Sonderermittler ein, der die FBI-Untersuchungen leiten soll. (SDA/sjf)