Chaos bei Republikanern in Nevada
Trump gewinnt Skandal-Wahl!

Erneut entscheidet US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Vorwahlen für sich. Doch ging in Nevada alles mit rechten Dingen zu? Augenzeugen berichten von einem «desorganisierten Desaster» in den Wahllokalen.
Publiziert: 24.02.2016 um 00:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:25 Uhr

Wahlhelfer in Trump-T-Shirts, Fehler bei der Wählerregistrierung, doppelt abgegebene Stimmen – die vierte Vorwahl der US-Republikaner im Bundesstaat Nevada wird noch zu reden geben.

Zwar darf sich Donald Trump laut Hochrechnungen von Fernsehsendern als Sieger wähnen. Doch ging beim Triumph des rechtspopulistischen Immobilienmagnaten in Nevada offenbar nicht alles mit rechten Dingen zu.

Das Lächeln des Siegers: Donald Trump triumphiert in Nevada.
Foto: Keystone

Augenzeugen berichten von einem «desorganisierten Desaster» in den Wahllokalen. Auf Twitter kursieren Bilder, auf denen Stimmenzähler Trump-T-Shirts trugen. In einem Interview mit «ABC News» sagte eine Wahlhelferin gar offen, sie würde «Mr. Trump helfen».

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In einigen Wahllokalen gingen laut Medienberichten frühzeitig die Stimmzettel aus, so dass die Leute abgewiesen und anderen Wahlversammlungen geschickt wurden. 

Zudem sollen zahlreiche Wähler an einer High School in Las Vegas nicht korrekt registriert worden sein, so dass es zu doppelten Stimmabgaben kam, wie der Sprecher des Republikanischen Nationalkomitees, Fred Brown, sagte.

Das Nationalkomitee, der Dachverband der Partei, sei beunruhigt über die Berichte. Das Problem mit der doppelten Stimmabgabe scheine jedoch nur auf einen Teil eines Vorwahl-Standortes beschränkt zu sein, wo verschiedene Bezirke zusammen ausgewertet würden.

Die Partei plane, die Zahl der abgegebenen Stimmzettel mit den Angaben auf den Wählerlisten zu vergleichen. Auf diese Weise solle festgestellt werden, ob es tatsächlich zu einer doppelten Stimmabgabe gekommen sei, sagte Brown. Das Prozedere an anderen Wahlversammlungen schien hingegen reibungslos abzulaufen.

Die US-Vorwahlen sind gesetztlich nicht geregelt. Sie werden von den Parteien selbst ausgetragen und unterliegen somit den Parteistatuten.

Trump: «Ich liebe schlecht Gebildete»

Aller Unstimmigkeiten zum Trotz erklärten die Sender CNN und Fox News Trump mit 42 Prozent der Stimmen nach Ende der Wahlversammlungen in dem westlichen Bundesstaat am Dienstagabend (Ortszeit) zum Sieger.

Will US-Präsident werden: Donald Trump.
Foto: Reuters

Für den republikanischen Bewerber ist es der dritte Sieg nach den Erfolgen in New Hampshire und South Carolina. Dementsprechend liess sich der 69-Jährige von seinen Anhängern feiern: «Vor ein paar Monaten hat niemand erwartet, dass ich hier gewinnen werde», sagte er unmittelbar nach dem Ende der Vorwahl.

«Und ich gewinne, gewinne, gewinne. Und bald wird auch das Land wieder gewinnen, gewinnen, gewinnen. Wir haben bei den Evangelikalen gewonnen. Wir haben bei den Jungen gewonnen, wir haben bei den Alten gewonnen. Wir haben bei den gut Gebildeten gewonnen, wir haben bei den schlecht Gebildeten gewonnen. Ich liebe die schlecht Gebildeten.»

Trumps Hauptkonkurrenten, die Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio, waren den Angaben zufolge deutlich abgeschlagen. Die Vorwahl wurde nach dem Caucus-Prinzip abgehalten.

Alles für den Super Tuesday

Das Bewerberfeld der Republikaner schrumpfte in den vergangenen Wochen deutlich. Zuletzt zog sich der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, nach seinem schwachen Abschneiden in South Carolina am Wochenende zurück.

Bei den Demokraten gilt Ex-Aussenministerin Hillary Clinton als Favoritin, ihr Rivale Bernie Sanders setzt sie aber von links unter Druck. Die nächste Demokraten-Vorwahl findet am Samstag in South Carolina statt.

Die Präsidentschaftsbewerber beider Parteien hoffen, ihre Position vor dem sogenannten Super Tuesday am 1. März zu stärken, wenn in einem Dutzend Bundesstaaten Vorwahlen stattfinden.

Die Abstimmungen in allen 50 US-Staaten ziehen sich bis in den Frühsommer hin, ihre Kandidaten küren Republikaner und Demokraten offiziell bei den Nominierungsparteitagen im Juli.

Die USA wählen dann am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Der Demokrat Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. (gr/SDA)

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