US-Vorwahlen
Donald Trump gewinnt auch in Indiana, Cruz gibt auf

Bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Indiana siegt Donald Trump erneut, sein Konkurrent Ted Cruz wirft das Handtuch. Damit ist seine Nominierung sicher - und Hillary Clinton ist ab sofort seine Gegnerin.
Publiziert: 04.05.2016 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:13 Uhr
Donald Trump hat auch die Vorwahlen in Indiana gewonnen.
Foto: Michael Conroy
Ted Cruz steigt aus
1:10
US-Wahlen:Ted Cruz steigt aus
Attila Albert

Als Immobilien-Milliardär Donald Trump (68) vor zehn Monaten in seinem New Yorker «Trump Tower» verkündete, er wolle der nächste US-Präsident werden, nahm ihn kaum ein politischer Experte ernst, und er hat bis heute sämtliche renommierten Medien des Landes gegen sich.

Allein in seiner eigenen Partei musste er in den Vorwahlen 16 Konkurrenten besiegen, teilweise erfahrene und hoch angesehene Politiker - und hat es jetzt in Indiana geschafft. Bei der dortigen Vorwahl gewann er das sechste Mal in Folge mit mehr als 50 Prozent der Stimmen.

Sein erbitterter Konkurrent Ted Cruz (45) gab am Abend auf, keine Chance mehr. Obwohl bis zum Parteitag noch neun US-Staaten wählen, ist die Nominierung von Trump damit sicher und wurde bereits bestätigt: Er zieht als Kandidat der Republikaner in den Kampf ums Weisse Haus.

DARF NICHT MEHR VERWENDET WERDEN
Foto: REUTERS

Bei den Demokraten verlor Hillary Clinton (68) in Indiana zwar erneut knapp gegen Bernie Sanders (74), hat aber insgesamt bereits so viele Delegierte, dass sie die Nominierung schafft. Damit ist klar: Im November stimmen die Amerikaner zwischen ihr und Trump ab - und zwei Visionen für die USA.

Unterschiedliche Visionen

Trump hat mit seinem Programm die meisten Stimmen in der 162-jährigen Geschichte seiner Partei geholt: Er will eine Grenzmauer zu Mexiko, illegale Einwanderer ausweisen lassen, hohe Steuern auf Importe aus Ländern wie China, um die eigene Industrie wieder aufzubauen. Aussenpolitisch: Ende der Versuche der USA, in anderen Regionen per Militärgewalt westliche Demokratien aufzubauen.

Clinton repräsentiert die Fortsetzung der bisherigen Politik, als frühere Aussenministerin hat sie viele Kriegseinsätze selbst geleitet. In der Einwanderungsfrage ist sie dafür, illegalen Einwanderen (es sollen 11 Mio. sein) Papiere zu verschaffen. Der unerwartete Erfolg von Bernie Sanders zwang sie, sich mehr zu sozialen Themen zu äussern - bezahlter Mutterschaftsurlaub, höherer Mindestlohn.

Die Ergebnisse von Indiana im Detail:

Republikaner

  1. Donald Trump: 53 Prozent
  2. Ted Cruz: 37 Prozent
  3. John Jasich: 8 Prozent

Was das Ergebnis bedeutet: Donald Trump ist es in den letzten Wochen gelungen, auch gebildete, besser verdienende Wählerschichten zu überzeugen, die sich bisher an seinem radikalen Stil störten. Dazu zeigen erste Umfragen, dass er in der Wahl auch Hillary Clinton schlagen könnte - bisher war das bezweifelt wurden. Ted Cruz beendete nach der Niederlage seinen Wahlkampf. 

Demokraten

  1. Bernie Sanders: 52 Prozent
  2. Hillary Clinton: 48 Prozent

Was das Ergebnis bedeutet: Hillary Clinton hat trotz der Niederlage die Nominierung praktisch sicher, zumal einige Staaten noch nicht gewählt haben. Ihrem Konkurrenten Bernie Sanders gelingt insgesamt nicht, Wähler ausserhalb seiner relativ engen Unterstützerkreises zu finden. Er hat sich teilweise bereits zurückgezogen, 200 Wahlkampfmitarbeiter entlassen.

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