Wenn er ans Rednerpult tritt und «make America great again» ins Mikrofon ruft, brüllt das Publikum lauthals «U-S-A! U-S-A! U-S-A!». Die Rede ist allerdings nicht von Präsidentschaftskandidat Donald Trump (69), sondern von seinem Berater Jeff Sessions (69).
Seit Kurzem unterstützt der Republikaner den Multimilliardär bei dessen Wahlkampf – und teilt seine Meinung wie kein Zweiter. Er will die illegalen Immigranten aus dem Land schaffen, eine Mauer um die USA bauen und Muslimen vorläufig die Einreise verbieten: Die Forderungen des Senators von Alabama klingen, als wären er und Trump seelenverwandt.
Sein Berater hat ein loses Mundwerk
Sessions gehört laut «National Journal» zu den fünf konservativsten US-Senatoren, seine Flüchtlingspolitik ist einer der wichtigsten Punkte im jetzigen Wahlkampf. «Es gibt keinen besseren Experten in Flüchtlingsfragen als Jeff. Er weiss einfach alles», ist Trump überzeugt.
Genau wie sein neuer Chef sorgt auch Sessions mit seinem losen Mundwerk immer wieder für Ärger. Über Mitglieder des rassistischen Ku-Klux-Klans soll er gesagt haben: «Ich fand sie ganz okay, bis ich erfuhr, dass sie Marihuana rauchen.» Obamacare, das neu geschaffene Gesundheitssystem von Barack Obama, bezeichnet der Republikaner als Sozialismus, die Annäherung der USA an Kuba als unnötig.
«Lass Trump Trump sein»
Sessions ist nicht der einzige Mann hinter Trump. Während er für die Inhalte sorgt, ist Corey Lewandowski für den grossen Auftritt des Milliardärs verantwortlich. Er hält Trump den Rücken frei.
Das Motto des 41-Jährigen: «Lass Trump Trump sein.» Den Spruch hat der Kampagnenmanager sich sogar in seinem Büro im New Yorker Trump-Tower aufgehängt, wie der «Independent» berichtet. Lewandowski stammt aus ärmlichen Verhältnissen und war schon früh fasziniert vom «Amerikanischen Traum». Passend dazu nannte er eins seiner vier Kinder Reagan – nach dem ehemaligen Präsidenten Ronald Reagan (1981-1989).
Trump verkörpert mit seiner Macht und seinem Reichtum alles, was Lewandowski so bewundert. Deshalb wird er alles tun, damit der Milliardär als Präsident ins Weisse Haus einziehen kann. (jvd)