Sondersendung zum Super Tuesday
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Wer wird Trump herausfordern?Sondersendung zum Super Tuesday

Super Tuesday in Zürich: BLICK zu Gast bei den Auslands-Demokraten
Keiner mobilisiert sie so sehr wie Trump

Beim Super Tuesday dürfen auch die Amis in der Schweiz an die Urne. Ihre Favoriten sind zwar unterschiedlich – ihr Ziel aber dasselbe.
Publiziert: 03.03.2020 um 22:49 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 12:25 Uhr
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Gute Stimmung im Wahllokal der Auslands-Demokraten in der Schweiz.
Foto: Philippe Rossier
Fabienne Kinzelmann

So schmutzig der Wahlkampf, so sauber die Abstimmung. Ob Joe Biden, Elizabeth Warren oder Bernie Sanders: Wer als Amerikaner in der Schweiz darüber mitentscheiden will, wer im November gegen Donald Trump ins Rennen ums Präsidentenamt geht, muss sich erst mal die Hände waschen. Zu gross ist die Angst vor dem Coronavirus.

«Viele machen deshalb sicher auch Briefwahl», sagt Liz Voss (36), Vizepräsidentin der Democrats Abroad in der Schweiz. Wer einen amerikanischen Pass besitzt und bei dem Verband registriert ist, darf mitmachen. Voss begrüsst am Super Tuesday jeden persönlich, der das Wahlbüro der Auslands-Demokraten im Zürcher Seefeld betritt – vorsichtshalber allerdings ohne Handschlag.

«Die Leute wollen unbedingt wählen»

An diesem Tag geht es für die Demokraten um viel: 14 Bundesstaaten wählen, dazu der Inselstaat Amerikanisch-Samoa und die Auslands-Demokraten. Am Super Tuesday geht es um 1344 Delegiertenstimmen – rund ein Drittel der insgesamt 3979 Delegierten für den Nominierungsparteitag. Spannend ist der Tag auch, weil zum ersten Mal der Multimilliardär Michael Bloomberg (78) auf dem Wahlzettel steht.

«Jeder ist glücklich», beschreibt Liz Voss die Stimmung im Wahllokal. Der Zorn über US-Präsident Donald Trump treibt die Demokraten regelrecht an die Urne. «Die Leute wollen unbedingt wählen – wegen des jetzigen Präsidenten.» Rund 15'000 volljährige Amerikaner gibt es in der Schweiz, bei den Auslands-Demokraten haben sich allein im vergangenen Monat 400 neue Wähler registriert.

Schweizer Amis stimmten 2016 für Sanders

Auch die Zürcher Studentin Julia Leppin (21) darf erstmals wählen. Mit dem Tram fuhr sie direkt nach der Uni ins Wahlbüro, um bei den Vorwahlen ihre Stimme abzugeben. Für Bernie Sanders. «Er hat viele Lösungen, wie man Dinge besser machen kann.» Der ultralinke Senator aus Vermont könnte zwar locker Leppins Opa sein, ist bei den jungen Amis aber so beliebt wie kein anderer Kandidat. Und: Er siegte schon 2016 bei den US-Demokraten in der Schweiz.

Das Feld von Sanders' Konkurrenten hat sich ausgedünnt. Der junge Hoffnungsträger Pete Buttigieg (38) und die moderate Senatorin Amy Klobuchar (59) haben aufgegeben – zugunsten von Ex-Vizepräsident Joe Biden (77), der nach einem schleppenden Start bei den Vorwahlen in South Carolina am Wochenende furios siegte.

Strategen wählen Biden, Feministen Warren

Das wirkt. «Biden ist nicht meine erste Wahl. Aber jetzt geht es darum, alle Stimmen auf den Kandidaten mit den höchsten Chancen zu vereinen», sagt Politikwissenschaftler Andy Guess (37), der aus strategischen Gründen für «Uncle Joe» gestimmt hat.

Auch Elizabeth Warren (70) darf auf die Unterstützung der Schweizer Amis zählen. «Sie ist eine Frau. Das finde ich toll», erklärt eine 76-jährige Rentnerin ihre Wahl. Auch der freie Autor Andrew Freeman (64) ist von der Juristin überzeugt: «Sie ist definitiv die erfahrenste Kandidatin und sie hat die detailliertesten Pläne, um Amerika nach vorne zu bringen.»

Ein junger Mann nähert sich dem BLICK-Team. «Was fragen Sie die Wähler?», will er höflich wissen. Er ist als Wahlbeobachter für Bernie Sanders da und schaut, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Diese Wahl ist eben eine saubere Sache.

Wie funktionieren die Vorwahlen?

Die Demokraten suchen den perfekten Gegner für US-Präsident Donald Trump. Bis Juni 2020 wollen sie den Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im November finden. Wie laufen die Vorwahlen ab? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Der Wahltag der Superlative

Am Super Tuesday wird in 14 US-Bundesstaaten gewählt, darunter in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien und Texas. Das sind mehr als an jedem anderen Vorwahltag. Am Super-Dienstag wird damit über 1357 der Delegierten entschieden, die letztlich den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Das entspricht etwa einem Drittel aller 3979 Delegierten. Einschliesslich der vier Februar-Vorwahlen sind nach dem Super Tuesday rund 40 Prozent der Delegierten vergeben.

Hier wird am Dienstag gewählt:

  • Alabama (52 Delegierte)
  • Arkansas (31)
  • Colorado (67)
  • Maine (24)
  • Massachusetts (91)
  • Minnesota (75)
  • North Carolina (110)
  • Kalifornien (415)
  • Oklahoma (37)
  • Tennessee (64)
  • Texas (228)
  • Utah (29)
  • Vermont (16)
  • Virginia (99)

Am Super Tuesday wird in 14 US-Bundesstaaten gewählt, darunter in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien und Texas. Das sind mehr als an jedem anderen Vorwahltag. Am Super-Dienstag wird damit über 1357 der Delegierten entschieden, die letztlich den demokratischen Präsidentschaftskandidaten wählen werden. Das entspricht etwa einem Drittel aller 3979 Delegierten. Einschliesslich der vier Februar-Vorwahlen sind nach dem Super Tuesday rund 40 Prozent der Delegierten vergeben.

Hier wird am Dienstag gewählt:

  • Alabama (52 Delegierte)
  • Arkansas (31)
  • Colorado (67)
  • Maine (24)
  • Massachusetts (91)
  • Minnesota (75)
  • North Carolina (110)
  • Kalifornien (415)
  • Oklahoma (37)
  • Tennessee (64)
  • Texas (228)
  • Utah (29)
  • Vermont (16)
  • Virginia (99)
US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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