Mike Pence als Stellvertreter
Trump will Schwulen-Hasser als Vize

Mit dem Gouverneur von Indiana will Donald Trump die Stimmen der frommen Amerikaner holen.
Publiziert: 14.07.2016 um 20:59 Uhr
|
Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:55 Uhr
DARF NICHT MEHR VERWENDET WERDENBald an der Spitze der USA? Trump (r.) und seine Vize Mike Pence wollen ins weisse Haus.
Foto: REUTERS
Peter Hossli

Es ist eine unverrückbare Wahrheit in der US-Politik: Ohne die Stimmen der Frommen wird kein Republikaner amerikanischer Präsident.

Trauen die Evangelikalen im Bibelgürtel dem republikanischen Kandidaten nicht zu, dass er sich gegen Abtreibung und Homo-Ehen stellt, bleiben sie im November den Urnen fern. Dann gewinnt der Demokrat.

Deswegen verkündete Donald Trump (69) heute auf Twitter, mit dem streng gläubigen Mike Pence (57) als Vizepräsidenten ins Rennen zu steigen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Der New Yorker Milliardär weiss: er gilt vielen Frommen als zu liberal. Pence soll das ausgleichen. Zudem bringt der Gouverneur des US-Bundesstaats Indiana mit, was Trump fehlt – politische Führungserfahrung. Im Jahr 2000 wurde er ins Repräsentantenhaus gewählt. Seit 2013 regiert Pence in Indiana.

Aus Homosexuellen Heteros machen 

Der ehemalige Radio-Talker stellte sich stets gegen gleiche Rechte für Lesben und Schwule. Ginge es allein nach Pence, dürften Homosexuelle nicht im Militär dienen. Einst forderte er gar staatliche Gelder, um homosexuelle Menschen zu heterosexuellen umzupolen.

Landesweit für Aufsehen sorgte im März 2015 ein Anti-Gay-Gesetz, das Pence unterzeichnete. Es ermächtigt Geschäftsbesitzer, Schwule und Lesben aus religiösen Gründen nicht zu bedienen. Just entschied sich Apple-Chef Tim Cook (55), Investitionen in Indiana zu stoppen. Andere Firmen folgten Apple. Pence musste das Gesetz sistieren.

Der Immobilien-Tycoon wäre nicht der erste Präsidentschaftskandidat, der mit einem Stellvertreter die Frommen an die Urnen bringen möchte. So versuchte Vietnamveteran John McCain (79) im Jahr 2008 mit Sarah Palin (52) die Evangelikalen für sich zu gewinnen, allerdings vergeblich. Er verlor gegen Barack Obama.

Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Republikaner Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten nominieren sollen.

Eine  Woche später wollen die Demokraten Hillary Clinton zur Kandidatin küren. wer an der Seite der früheren Aussenministerin bei der Wahl am 8. November antritt, ist noch nicht bekannt.

Dieser Artikel wurde gestern veröffentlicht und heute nach der offiziellen Bestätigung aktualisiert.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?