Sie möchten 2020 Trump das Amt abjagen
Auch Senator Cory Booker (49) will Präsident werden

Der demokratische Senator Cory Booker hat bekanntgegeben, dass er für seine Partei gegen Donald Trump ins Rennen um die US-Präsidentschaft steigen will. Er reiht sich ein in eine bunte Truppe von Trump-Herausforderern.
Publiziert: 28.01.2019 um 19:16 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2019 um 19:33 Uhr
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Cory Booker: Sitzt seit 2013 im Senat und gilt als sehr liberal.
Foto: Keystone

Im November 2020 muss US-Präsident Donald Trump (72) zur Wiederwahl antreten. Die Liste seiner Herausforderer wächst – Ende Januar hat auch der Starbucks-Gründer und langjährige CEO Howard Schultz (65) angekündigt «ernsthaft über eine Kandidatur als Unabhängiger» nachzudenken (BLICK berichtete). Es buhlen bereits zahlreiche Kandidaten um die Nomination der Demokraten für die Wahlen im Jahr 2020. Und auch ein berüchtigter unabhängiger Kandidat steigt ins Rennen.

Cory Booker (49): Der zweite schwarze Präsident?

Der Senator aus New Jersey hat am 1. Februar beim Beginn des «Black History Month» in einem Youtube-Video bekanntgegeben, dass er sich für die Demokraten als Präsidentschaftsanwärter zur Verfügung stellen will.

Booker gilt als sehr liberal. Er sitzt seit 2013 im Senat und machte sich unter anderem damit einen Namen, dass er Minister- und Richterkandidaten von Präsident  Trump in Anhörungen scharf befragte.

In dem Youtube-Video erklärte Booker, er glaube an ein Amerika, in dem niemand zurückgelassen werde. Er verwies dabei auf seine eigene Biografie: Er sei der einzige Senator, der in einer einkommensschwachen Gemeinde zuhause sei. Booker lebt in Newark, wo er vor seiner Wahl in den Senat Bürgermeister war. Sollte der Afroamerikaner gewählt werden, wäre er nach Barack Obama erst der zweite Schwarze im Amt.

Kamala Harris (54): Die «weibliche Obama»

Am 21. Januar hat die US-Senatorin ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2020 erklärt. «Let's do this together» («Packen wir's zusammen an»), sagt sie in ihrem Kampagnenvideo. Auf dem Spiel stünden nichts weniger als die amerikanischen Werte Wahrheit, Gerechtigkeit, Anstand, Gleichheit und Freiheit. Laut einer Analyse von CNN hat Harris die besten Chancen, von den Demokraten gegen Trump ins Rennen geschickt zu werden.

Harris vertritt im US-Senat den Bundesstaat Kalifornien. Ihre Eltern sind Einwanderer: Die Mutter stammt aus Indien, der Vater aus Jamaika. Wegen ihrer Herkunft und weil sie als klug und charmant gilt, wird sie auch als der «weibliche Obama» bezeichnet. Einigen Linken in den USA ist Kamala Harris ein Dorn im Auge – weil sie von 2011 bis 2017 als Generalstaatsanwältin von Kalifornien amtete.

Elizabeth Warren (69): Streitlustige «Pocahontas»

Die Juristin aus dem Bundesstaat Massachusetts gehört zu Trumps schärfsten Kritikern. Sie feindet den Präsidenten gerne an, unter anderem auf dessen Lieblingsplattform Twitter, nannte ihn etwa «kleinen, unsicheren Geldraffer».

Das ging so weit, dass sich Trump einen eigenen Spottnamen für Warren ausdachte: «Pocahontas». Er spielt auf ihre indianischen Vorfahren an. Trump forderte sie zu einem DNA-Test auf und gelobte, eine Million Dollar für einen wohltätigen Zweck zu spenden, falls sie ihre Ureinwohner-Herkunft beweisen könne. Als Warren den Test machte und dieser genau das belegte, winkte Trump ab und bezeichnete sie als «Schwindlerin».

Politisch kämpft die Senatorin für die Mittelklasse, für Familien, für mehr Gleichheit. Und somit gegen Milliardäre und Konzerne. Jeder Mensch in den USA sollte in der Lage sein, hart zu arbeiten und für sich und die Menschen, die er liebe, zu sorgen, erklärte sie in ihrem Kampagnenvideo.

Tulsi Gabbard (37): Taffe Insulanerin

Die demokratische Abgeordnete, die in Amerikanisch-Samoa geboren wurde, wurde 2012 das erste hinduistische Mitglied des US-Kongresses, wo sie den Bundesstaat Hawaii vertritt. Sie war 2004 im Irak in einer Sanitätseinheit im Einsatz und musste viel Kritik einstecken, als sie sich im Januar 2017 mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad traf. «Ich denke, wir sollten uns mit jedem treffen, wenn es eine Chance gibt, dass es dazu beitragen kann, diesen Krieg zu beenden», verteidigte sie sich damals.

Gabbard unterstützte den Demokraten Bernie Sanders in seiner Kandidatur gegen Hillary Clinton, zu ihren zentralen politischen Anliegen gehört der Zugang zur Gesundheitsversorgung, eine Reform des Strafrechts und Klimafragen. Im Falle eines Sieges würde sie das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden.

Julian Castro (44): Der Mann mit dem vorbelasteten Namen

Der Mann aus Texas war bis jetzt als Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsminister unter Barack Obama bekannt. Mitte Januar kündigte er seine Kandidatur für die Wahlen 2020 an. «Wir werden sicherstellen, dass das Versprechen Amerikas für alle im 21. Jahrhundert verfügbar ist», sagte er vor seinen Anhängern. 

Castro möchte sich auf die allgemeine Gesundheitsversorgung und erschwinglichen Wohnraum konzentrieren. Er hat auch versprochen, kein Geld von politischen Aktionskomitees zu akzeptieren, die an Unternehmen und Gewerkschaften gebunden sind. Auf Wahlkampfplakaten hebt er vor allem seinen Vornamen Julian gross heraus – und schreibt Castro ganz klein. Kein Wunder, sein Namensvetter Fidel (1926-2016) – der kubanische Revolutionsführer - galt lange als Erzfeind der USA (Und nein, er ist nicht mir ihm verwandt).

Kirsten Gillibrand (52): Die Hillary-Nachfolgerin

Die Politikerin vertritt den Bundesstaat New York im US-Senat und setzt sich unter anderem gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen ein. Bei der Ankündigung ihrer Kandidatur sagte sie: «Ich weiss, dass ich das Mitgefühl, den Mut und die furchtlose Entschlossenheit habe, um Erfolg zu haben.» Ihre Ziele: Die Gesundheitsversorgung verbessern sowie gegen «Korruption und Gier» kämpfen.

Als Hillary Clinton 2009 Aussenministerin wurde, übernahm Gillibrand ihren Senatssitz für den Bundesstaat New York. Als sie 2017 Donald Trumps Rücktritt wegen mutmasslicher sexueller Belästigung forderte, bezeichnete dieser sie als «Leichtgewicht», das ihn um Wahlkampfspenden angebettelt habe – und dafür alles tun würde.

John McAfee (73): Der irre Antiviren-Millionär

Wenn Donald Trump Präsident werden kann, dann ist wohl alles möglich – dachte sich der IT-Pionier John McAfee und bringt sich ebenfalls ins Rennen. Der exzentrische Gründer der Antivirus-Software McAfee befindet sich zurzeit auf der Flucht vor den US-Steuerbehörden und gab bekannt, seine Kandidatur vom «Exil» – einem Schiff – aus zu steuern.

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Gemäss eigenen Angaben hat er seit acht Jahren keine Steuern mehr bezahlt und müsste deshalb eigentlich vor Gericht erscheinen. Zudem ist er wegen Waffenbesitz und Drogendelikten mit dem Gesetz in Konflikt und wird immer noch wegen seiner Verwicklung in einen Mordfall in Belize gesucht.

Obwohl McAfee behauptet, dass bereits Tausende an seinem Wahlkampf arbeiteten, gibt es handfeste Zweifel an der Ernsthaftigkeit seines Vorhabens. Auf Twitter schreibt der Wirrkopf: «Bin ich berechtigt? Lasst euch nicht von so Nebensächlichkeiten ablenken. Denkt daran, ich will gar nicht Präsident werden, ich will nur die Bühne. Wen kümmert es, ob ich kann? Ich mache es einfach.» (rey)

US-Wahlsystem - Wie wird man Präsident der USA?

Die USA entscheiden im November 2020 wieder darüber, wer für die nächsten vier Jahre Präsident der Vereinigten Staaten wird. Doch wer kann überhaupt für das Amt kandidieren? Welche Voraussetzungen muss man dafür erfüllen? Und wie läuft das Wahlprozedere ab?

Eine der Mindestanforderung ist beispielsweise, ein das Alter von 35 Jahren, von denen 14 in den USA verbracht worden sein müssen. Auch muss ein Kandidat die US-Staatsbürgerschaft von Geburt an besitzen. Auf künftige Präsidenten warten aber noch andere Hürden, die zu bewältigen sind.

Die amerikanische Flagge oder Stars and Stripes im blauen Himmel.

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