Obamas bei Wählern weit beliebter als die Clintons
Ist Michelle die bessere Hillary?

Michelle Obama macht Wahlkampf für Hillary Clinton. Dabei sähen sie viele Amerikaner lieber als Kandidatin.
Publiziert: 30.09.2016 um 20:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:30 Uhr
«Obama for President» zum Zweiten: Für einige Amerikaner scheint eine Kandidatur Michelles nicht abwegig.
Foto: imago/UPI Photo
Gregory Remez

Sie ist der demokratische Trumpf im Kampf gegen Trump: Michelle Obama. Diese Woche schaltete sich die First Lady abermals in den Wahlkampf ein, um den Milliardär öffentlich anzugreifen. Sie tat es wie immer mit Stil – ohne dessen Namen zu nennen: «Wir brauchen einen Erwachsenen im Weissen Haus», rief sie den Unterstützern von Hillary Clinton zu und machte damit gleich klar, was sie vom republikanischen Kandidaten hält.

Voller Einsatz für Team Clinton: First Lady Michelle Obama bei einer Veranstaltung an der La Salle Universität in Philadelphia.
Foto: AP Photo/Mel Evans

Der Auftritt wird Donald Trump zu denken geben. Denn: Die Gattin des amerikanischen Präsidenten dürfte bei vielen Amerikanern Gehör finden. Bei den Wählern ist sie äusserst beliebt, laut einer Umfrage im August finden sie 64 Prozent sympathisch. Damit liegt sie vor Melania Trump und Bill Clinton, den möglichen künftigen Präsidentengatten.

Und nicht nur das. Nicht wenige in den USA trauen ihr mehr zu, als bloss die Ehefrau des Präsidenten zu sein. Unlängst liegt daher auch die Frage nach einer Kandidatur Michelle Obamas in der Luft. Zuletzt wurden gar Stimmen laut, die behaupten, die beliebte Präsidentengattin Michelle könnte mehr Menschen mobilisieren als die unbeliebte Präsidentschaftskandidatin Hillary.

Hinkender Vergleich: Michelle und Hillary

Will also nach Barack Obama also bald auch Michelle ins Weisse Haus? Auch wenn dies offenbar einige Amerikaner freuen würde, deutet derzeit nichts daraufhin, dass sich die derzeitige First Lady bald für das höchste Amt des Landes bewerben wird.

Ungleiches Duo: Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und Präsidentengattin Michelle Obama.
Foto: Getty Images

In der Vergangenheit machte sie wiederholt klar, dass sie sich nicht für Wahlämter zu bewerben gedenkt. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten antwortete Ehemann Barack Obama Anfang des Jahres entschieden: «Nein, nein, nein. Im Leben sind drei Dinge sicher: der Tod, Steuern und dass Michelle nicht als Präsidentin kandidiert.»

Fairerweise sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass sich die politischen Ausweise von Clinton und Obama nur bedingt miteinander vergleichen lassen. Michelle beschränkte sich in ihrer Zeit als First Lady weitgehend auf Wohltätigkeitsprojekte. Unter anderem engagierte sie sich gegen Fettleibigkeit von Kindern, für Bildung sowie für Angehörige des US-Militärs.

Ein Hauch Frank und Claire Underwood: Hillary an der Seite ihres Gatten Bill in dessen erstem Amtsjahr 1993.
Foto: Dukas

Hillary hingegen legte bereits während der Präsidentschaft ihres Mannes Bill den Grundstein für ihre spätere politische Karriere. Neben ihrem Engagement im Bereich Frauen- und Menschenrechte trug sie 1997 etwa massgeblich dazu bei, dass ein staatliches Gesundheitsprogramm für Kinder nichtversicherter Eltern, das State Children’s Health Insurance Program (SCHIP), eingeführt wurde. Danach folgten die bekannten Stationen: Senatorin, Aussenministerin – und nun vielleicht schon bald erste Präsidentin der USA.

«Clinton mobilisiert ihre letzten Reserven»

Auch wenn sie selber wohl nie zur Wahl antreten wird, so stellt sich Michelle Obama derzeit ganz in den Dienst der Demokraten. Sie werde bis zum Wahltag im November dafür kämpfen, dass Clinton zur Präsidentin gewählt werde, liess sie kürzlich verlauten.

Mahnfinger an die Nation: Michelle Obama warnte in Philadelphia einmal mehr vor Donald Trump.
Foto: imago/ZUMA Press

Weitere Auftritte der Präsidentengattin sind bereits geplant. Laut Weissem Haus will Michelle Obama in den nächsten 40 Tagen an verschiedenen Veranstaltungen im ganzen Land teilnehmen.

In diversen Wahlkampfwerbungen ruft sie die Amerikaner dazu auf, Clinton zu wählen, die das politische Erbe ihres Mannes fortführen werde: «Wenn die Lage schwieriger wird, lässt Hillary nicht nach, sie mobilisiert einfach ihre letzten Reserven. So ist Hillary und deshalb bin ich für sie.»

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