«Möchtegern-Diktator»
Weisses Haus schiesst gegen Fox News zurück

Fox News bezeichnete Joe Biden als «Möchtegern-Diktator». Dessen Sprecherin reagierte jetzt ziemlich bissig.
Publiziert: 15.06.2023 um 05:43 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 07:35 Uhr
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«Möchtegern-Diktator»: So betitelte Fox News den US-Präsidenten Joe Biden während der Liveübertragung.
Foto: Fox News

Das Weisse Haus hat mit beissendem Humor auf eine Einblendung des rechten Nachrichtensenders Fox News reagiert.

Der Sender hatte am Dienstagabend wegen der Anklage gegen Donald Trump den Einblender «Möchtegern-Diktator spricht im Weissen Haus, nachdem er seinen politischen Rivalen festnehmen liess» über die Schirme laufen lassen.

«Es gibt wahrscheinlich etwa 787 Millionen Dinge, die ich darüber sagen kann», sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre am Mittwoch zu Journalisten. Sie wolle aber nicht weiter auf das Thema eingehen.

Anspielung auf Vergleichssumme

Die Zahl war offenbar eine Anspielung auf die Summe, die Fox News wegen Verleumdungsvorwürfen an den Wahlmaschinenhersteller Dominion zahlen muss. Der rechte Sender hatte sich im April nach falschen Wahlbetrugsvorwürfen gegen Dominion im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl 2020 zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar bereit erklärt, um in letzter Minute einem Verleumdungsprozess zu entgehen. Dominion hatte Fox News auf 1,6 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt.

Trump, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, wirft der Biden-Regierung vor, ihn mit der Anklage durch die Bundesjustiz politisch kaltstellen zu wollen. Fox News schien sich dieser Interpretation mit der Einblendung anzuschliessen. «Das war falsch», sagte Biden-Sprecherin Jean-Pierre dazu am Mittwoch.

Die Fox-News-Einblendung hatte auf Onlineplattformen für zahlreiche kritische Kommentare gesorgt. Twitter-Nutzer bezeichneten den Satz als «lächerlich», «unfassbar» und als Beweis dafür, dass Fox News eine «republikanische Propagandamaschine» sei. Ein Nutzer legte Biden nahe, den Sender zu verklagen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte Fox News am Mittwoch, die Bauchbinde sei «angesprochen und sofort entfernt» worden.

Schlingerkurs bei Trump

Fox News hatte lange Zeit sehr positiv über Trump berichtet. Der Sender, der zum Medienimperium des umstrittenen Milliardärs Rupert Murdoch gehört, distanzierte sich zwar in den vergangenen Jahren teilweise von dem Rechtspopulisten; angesichts von Trumps grosser Beliebtheit bei der rechten Zuschauerschaft fährt Fox News bei dem Thema aber einen Schlingerkurs.

Für Gespött sorgte auch, dass Fox-News-Moderator Brian Kilmeade Trump am Dienstagabend fälschlicherweise als «Präsidenten der Vereinigten Staaten» bezeichnete, und nicht als früheren Präsidenten. (AFP)

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