Der Republikaner punktet auch im «US-Rostgürtel»
Trump holt wichtigen Sieg bei den Büezern

Heute hat unter anderem der Industriestaat Michigan gewählt. Und er entschied sich bei den Republikanern für Donald Trump. Bei den Demokraten gab es in Michigan eine Überraschung: Sanders gewann vor Clinton.
Publiziert: 08.03.2016 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:30 Uhr
Trump siegt bei den Büezern, Clinton und Sanders müssen teilen
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Vorwahlen zur US-Präsidentschaft:Trump siegt bei den Büezern, Clinton und Sanders müssen teilen
Peter Hossli

Die Vorgabe ist klar: Um amerikanischer Präsident zu werden, muss ein Kandidat am 8. November 270 Wahlmänner gewinnen, sogenannte Elektoren.

Der Weg dorthin bedingt eine klar Strategie. Der New Yorker Immobilien-Tycoon Donald Trump (69) hat einen Plan, und der wird heute Abend bei den Vorwahlen in Michigan getestet. In einem Bundesstaat mit 10 Millionen Einwohnern und reichlich Industrie.

Trump muss zeigen, dass er im «Rust-Belt», dem Rostgürtel, gewinnen kann . Denn nur so wird er Präsident.

Der Kampf um die «Swing States»

Das Wahlmännerkollegium – das sogenannte Electoral College – besteht aus 538 Personen. Sie werden proportional zur Einwohnerzahl der 50 Bundesstaaten und von Washington D.C. vergeben. Am meisten Wahlmänner hat Kalifornien mit 55. Bloss drei haben die bevölkerungsarmen Staaten Montana, North Dakota und Alaska.

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Schulden, Kiminalität, Arbeitslosigkeit: Michigans Metropole Detroit hat ihre Glanztage als «MotorCity» längst hinter sich.

Es gibt Staaten, die gehen sicher an den republikanischen Kandidaten – etwa Texas, Oklahoma oder Alabama. Andere Staaten gehen sicher an die demokratische Widersacherin – etwa New York, Kalifornien und Vermont.

Die Wahl entscheiden die sogenannten Swing States – die Wechsel-Staaten. Also jene Gegenden Amerikas, die mal den Demokraten wählen, mal den Republikaner.

In Swing States verbringen die Kandidaten während des Wahlkampfs am meisten Zeit. Dort finden oft die Parteikongresse statt; dieses Jahr in Ohio und Pennsylvania. Dort laufen am meisten Werbespots über die Bildschirme.

Republikaner gingen bis anhin davon aus, sie müssten die Wechsel-Staaten Florida, New Mexiko und Colorado den Demokraten wegnehmen, um ihren Kandidaten ins Weisse Haus zu bringen.

Dafür, so die Überlegung, müssten sie vor allem die dort lebenden Latinos umgarnen. Die beiden Senatoren Marco Rubio (44) und Ted Cruz (45) – Söhne kubanischer Einwanderer – hätten dafür die besten Aussichten.

Trump braucht die Latinos nicht

Trump hingegen beschimpft Latinos, nennt Mexikaner «Vergewaltiger» und «Kriminelle», will elf Millionen illegale Einwanderer ausschaffen, die Mehrheit von ihnen sind Latinos. Zudem gedenkt er, eine Mauer zu errichten entlang der mexikanisch-amerikanischen Grenze.

Für seine Strategie braucht Trump die Latinos nicht. Er will im Rostgürtel gewinnen, der grössten Industrieregion der USA, in Staaten wie Michigan, Ohio und Pennsylvania.

Dort leben viele weisse Männer, die wegen der Globalisierung ihren Job verloren haben. Auf sie hat Trump sein Programm ausgerichtet.

Er verlangt hohe Importzölle für Autos, die in anderen Ländern hergestellt werden, und für chinesische Produkte. Mit der Mauer vor Mexiko will er günstige Arbeiter von Ohio und Michigan fernhalten.

Trump versucht so, die weissen Arbeiter zu gewinnen. Luchst er den Demokraten den Rostgürtel ab, dann wird er Präsident.

Umso wichtiger ist für den Tycoon heute ein Triumph in Detroit, Michigan, dem Sitz der amerikanischen Autoindustrie.

Trump führt in den Umfragen, knapp vor John Kasich (63), dem Gouverneur des Nachbarstaats Ohio. Gewinnt Trump nicht, hat er ein Problem.

Denn dann wäre seine Strategie wertlos.

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