«Wer zur Hölle war diese Hochstaplerin?»
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Trump wettert über Haley:«Wer zur Hölle war diese Hochstaplerin?»

Ex-US-Präsident schlägt Herausforderin Haley in Vorwahlen erneut
«Sie dreht eine Siegesrunde, dabei haben wir sie geschlagen»

Nach Iowa auch New Hampshire: Beim zweiten republikanischen Ausstich für die US-Präsidentenwahl bietet die letzte Herausforderin Nikki Haley dem Ex-Amtsinhaber erst noch die Stirn. Trump gewinnt. Präsident Biden rechnet mit ihm als Gegenkandidat am 5. November.
Publiziert: 24.01.2024 um 02:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 11:17 Uhr
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Nach Iowa hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump auch in New Hampshire die zweiten Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen im November gewonnen.
Foto: Getty Images
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Die einzige noch verbleibende ernsthafte Herausforderin Nikki Haley (52) und Ex-Präsident DonaldTrump lagen nach Beginn der Auszählung im kleinen Ostküsten-Staat New Hampshire praktisch Kopf-an-Kopf. Nach fünf Prozent der Auszählung aller Stimmen hatte der ehemalige Amtsinhaber die Nase knapp vorn. Bald sprachen erste US-Medien vom Sieg Trumps und einem grossen Rückschlag für Haley. CNN erwähnte eine «totale Partei-Dominanz» Trumps.

Der Abstand zwischen Trump und Haley lag laut Prognose des US-Senders Fox News im einstelligen Prozentbereich. Nach der Auszählung von etwas mehr als der Hälfte hielt Trump 54,4 Prozent der Stimmen, Haley 43,6 Prozent. US-Präsident Joe Biden (81) erliess eine Erklärung mit den Worten: «Es ist nun klar, dass Donald Trump der Kandidat der Republikaner sein wird. Und meine Botschaft an das Land lautet: Es könnte nicht mehr auf dem Spiel stehen. Alles steht auf dem Spiel», so der Amtsinhaber, der die Vorwahl der Demokraten in New Hampshire gewann.

Streicht Haley bald die Segel?

Nachdem Floridas Gouverneur Ron DeSantis (45) aus dem Rennen ausgestiegen ist, lieferten sich Trump und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen nun ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl am 5. November.

Die Abstimmung in dem kleinen Bundesstaat im Nordosten der USA hätte Haley womöglich Schub geben können im Zweikampf mit Trump. Stattdessen zeichnete sich ein klares Signal für den erwarteten Durchmarsch des Ex-Präsidenten bei den Vorwahlen ab.

Haley: «Das Rennen ist noch lange nicht vorbei»

Die Republikanerin Nikki Haley will trotz der Niederlage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bei der wichtigen Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei im Bundesstaat New Hampshire nicht aufgeben. «Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen», sagte sie am Dienstagabend (Ortszeit) in Concord. «Ich bin eine Kämpferin.»

Sie gratulierte Trump zu seinem Sieg in New Hampshire, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an.

Trump greift Haley in Siegesrede an

Trump hat nach seinem Sieg bei der wichtigen Vorwahl seine Konkurrentin verbal attackiert. «Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen», sagte Trump am Dienstabend (Ortszeit) in Nashua über die 52-Jährige, die bei der Abstimmung auf dem zweiten Platz landete. Haley sei eine Hochstaplerin, die den Sieg für sich beanspruche. «Sie wird nicht gewinnen», so Trump.

Die Republikanerin Nikki Haley will trotz der Niederlage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bei der wichtigen Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei im Bundesstaat New Hampshire nicht aufgeben. «Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen», sagte sie am Dienstagabend (Ortszeit) in Concord. «Ich bin eine Kämpferin.»

Sie gratulierte Trump zu seinem Sieg in New Hampshire, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an.

Trump greift Haley in Siegesrede an

Trump hat nach seinem Sieg bei der wichtigen Vorwahl seine Konkurrentin verbal attackiert. «Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen», sagte Trump am Dienstabend (Ortszeit) in Nashua über die 52-Jährige, die bei der Abstimmung auf dem zweiten Platz landete. Haley sei eine Hochstaplerin, die den Sieg für sich beanspruche. «Sie wird nicht gewinnen», so Trump.

Trump ging bei seiner Siegesrede in der Stadt Nashua in New Hampshire trotz seines Erfolgs verbal auf seine Konkurrentin los und schäumte förmlich vor Wut. «Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen», sagte er. Der 77-Jährige nannte seine frühere Botschafterin bei den Vereinten Nationen eine «Hochstaplerin» und redete ihr Ergebnis klein. «Sie wird nicht gewinnen», sagte er. Seine Rede machte aber deutlich, dass er in Haley durchaus eine Gefahr sieht.

New Hampshire ist nicht gleich Iowa

Wer in den USA Präsident werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt. In Umfragen zu den republikanischen Präsidentschaftsanwärtern liegt Trump landesweit mit gewaltigem Vorsprung vor Haley.

Die erste Vorwahl-Entscheidung der Republikaner war Mitte Januar im Bundesstaat Iowa gefallen. Trump gewann dort mit grossem Abstand vor DeSantis und Haley. Während in Iowa bei Parteiversammlungen, sogenannten «Caucus»-Treffen, votiert wurde, stimmten die Menschen in New Hampshire am Dienstag klassisch in Wahllokalen ab. Die schlossen nach europäischer Zeit erst in der Nacht zu Mittwoch.

Auch Demokraten stimmen ab – ohne Biden auf Wahlzettel

In New Hampshire wurde auch über den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten abgestimmt. Allerdings stand der amtierende Biden, der für eine zweite Amtszeit antreten will, nicht auf dem Wahlzettel.

Hintergrund ist ein interner Streit: Die Demokratische Partei wollte den Auftakt der Vorwahlserie nach South Carolina verlegen – in einen Bundesstaat mit einer vielfältigeren Wählerschaft, um etwa den Stimmen von schwarzen Wählern eine grössere Bühne zu geben. Die Abstimmung dort steht am 3. Februar an. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat aber nicht nehmen lassen und beharrte auf seinem frühen Abstimmungstermin. (mit SDA)

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