So verlief die erste TV-Debatte zwischen Harris und Trump
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Beschuldigungen und Lügen:So verlief die erste TV-Debatte zwischen Harris und Trump

Entscheidet das TV-Duell die Wahl?
Harris reichte Trump die Hand, dann flogen die Giftpfeile

Fiel diese Nacht eine Vorentscheidung in der US-Präsidentschaftswahl? Harris und Trump standen sich in ihrem ersten TV-Duell erstmals gegenüber. Harris ging gegen Trump definitiv nicht unter wie Biden im Juni. Im Gegenteil, sie trieb Trump in die Defensive.
Publiziert: 11.09.2024 um 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2024 um 08:47 Uhr
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Der grosse Showdown zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Vielleicht wahlentscheidendes TV-Duell zwischen Harris und Trump
  • Für Biden bedeutete Debatte mit Trump das Ende seiner Kandidatur
  • Harris lockte Trump in Fallen und trieb ihn in die Defensive
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst
11.09.2024, 09:49 Uhr

So berichten die US-Medien über die TV-Debatte

Die TV-Debatte sorgte für mächtig Gesprächsstoff in den US-Medien. Harris sei es dabei oft gelungen, Trump in die Defensive zu treiben, sind sich Kommentatoren in den Medien einig. Hier eine Übersicht, wie die wichtigsten Medien in den USA über den Schlagabtausch zwischen Trump und Harris berichteten.

11.09.2024, 07:30 Uhr

Trumps und Harris' erstes TV-Duell im Faktencheck

Foto: Anadolu via Getty Images

Trump und Harris warfen einander während ihrer ersten TV-Debatte vor, zu lügen. Trump behauptete, die Politik der Demokraten erlaube es, das Leben eines Babys im neunten Monat zu nehmen. Wiederum warf Harris Trump vor, dass er die schlimmste Arbeitslosigkeit seit der «Grossen Depression» hinterlassen habe. Dazu sprachen sie auch über die Inflation und den Klimawandel. Weitere Aussagen von Trump und Harris finden sie im Faktencheck.

11.09.2024, 05:44 Uhr

Harris fordert Trump zu zweiter TV-Debatte heraus

Kamala Harris hat ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump kurz nach dem Ende des TV-Duells zu einer zweiten Debatte herausgefordert. «Unter den Scheinwerfern konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen werden: mit Kamala Harris vorwärtsgehen oder mit Trump rückwärtsgehen. Das ist es, was sie heute Abend gesehen haben und was sie bei einer zweiten Debatte im Oktober sehen sollten», teilte Harris' Wahlkampfteam mit. Gefolgt von der Frage: «Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es Donald Trump?»

In Philadelphia hatten sich Harris und Trump zuvor bei ihrem ersten TV-Duell einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Vor dem Spektakel hatten die Teams der beiden über Termine für TV-Debatten und die Regeln während des Duells in Philadelphia gestritten. Bisher steht noch kein Termin für ein zweites Duell vor der Präsidentenwahl am 5. November fest.

11.09.2024, 04:49 Uhr

Trump: «Warum hat sie es nicht getan»

In ihren Schlussworten betont Harris, dass sie Amerika eine neue Zukunft geben will, mit einer «Wirtschaft der Chancen» für alle. Harris nutzte ihre Abschlussworte, um einen gemässigten Ton anzuschlagen und für eine Politik in die Zukunft zu werben.

«Ich glaube, Sie haben heute Abend zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land gehört: eine, die sich auf die Zukunft konzentriert, und eine andere, die sich auf die Vergangenheit konzentriert», so Harris weiter. Sie wolle eine Präsidentin sein, die die Grundrechte und -freiheiten schützen werde, «einschliesslich des Rechts der Frau, über ihren eigenen Körper zu entscheiden».

Trump hat das letzte Wort

Trump bleibt das letzte Wort: «Warum hat sie es nicht getan», fragt er an Harris gewandt. «Sie verspricht eine bessere Wirtschaft, warum hat sie es in den dreieinhalb Jahren in der US-Regierung nicht getan.»

«Wir sind eine scheiternde Nation, wir sind eine Nation im ernsthaften Niedergang», so Trump, der den Dritten Weltkrieg mit Nuklearwaffen voraussagt unter einer Präsidentin Harris.

11.09.2024, 04:37 Uhr

90 Minuten sind um, jetzt kommen die Schlussworte

Der heftige verbale Schlagabtausch zwischen Harris und Trump ist gleich zu Ende. In Kürze folgen noch die Schlussworte der beiden Kandidaten.

11.09.2024, 04:22 Uhr

Trump schimpft über Harris' Kandidatur

Trump hat sich über Joe Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen echauffiert. «Dieser schwache, erbärmliche Mann, den Sie vor ein paar Monaten bei der Debatte gesehen haben – wäre er nicht in dieser Debatte gewesen, würde er anstelle von ihr kandidieren.»

«Er bekam 14 Millionen Stimmen, und sie warfen ihn aus dem Amt», sagt Trump an Harris gerichtet mit Blick auf die Vorwahlen der Demokraten, die Biden gewonnen hatte. «Und wissen Sie was? Ich verrate dir ein kleines Geheimnis. Er hasst sie. Er kann sie nicht ausstehen», ätzt Trump weiter in Richtung Harris.

Harris: «Ich bin sicher nicht Donald Trump»

«Natürlich bin ich nicht Joe Biden, und ich bin ganz sicher nicht Donald Trump», so Harris. «Ich will eine neue Generation der Führung.»

Harris will weiter das Wort ergreifen, die Moderatoren klemmen sie ab.

11.09.2024, 04:20 Uhr

Unterschiedliche Körpersprachen

Wenn Trump spricht, richtet Harris ihren Blick oft auf ihn. Wenn sie spricht, blickt Trump gewöhnlich geradeaus. Er zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf. Aber er würdigt sie kaum eines Blickes, während sie spricht.

11.09.2024, 04:12 Uhr

Trump: Werde Ukraine-Krieg vor Amtsantritt beenden

Trump spricht von «Millionen von Toten» im Ukraine-Krieg und der Dritte Weltkrieg drohe. Es liege im besten Interesse auch der USA, den Krieg schnell zu beenden. Wenn er die November-Wahl gewinnen, werde er mit Wladimir Putin und Wolodimir Selenski sprechen, dann beide zusammenbringen und den Krieg beenden, noch bevor er sein Amt antrete, wenn er die Wahl gewinne.

Harris: «Wenn Donald Trump noch Präsident wäre, würde Putin in Kiew sitzen.» Putin sei ein «Diktator, der Sie zum Lunch essen würde», so Harris über Trumps «Freundschaft» zu Putin.

Trump antwortet. Harris versucht ihn zu unterbrechen. «Ruhe bitte», sagt Trump.

11.09.2024, 04:04 Uhr

Harris will Trump zur Weissglut treiben

Trump schreibe «Liebesbriefe» an Nordkoreas Diktator Kim Jong Un und wolle «ab Tag eins ein Diktator sein». Trump blickt ungläubig ins Leere. Fakt ist, dass Nordkorea unter Trump eine gewisse Annäherung an die USA suchte und Trump hatte letztes Jahr tatsächlich gesagt, bei einer Wiederwahl «am ersten Tag ein Diktator» zu sein, um schwierige Entscheidungen zu treffen. Doch er beschränkte dies ausdrücklich auf Tag eins einer möglichen zweiten Amtszeit.

11.09.2024, 03:51 Uhr

Harris ruft Bürger zu Besuch bei Trump-Wahlkampf auf

Harris ruft Amerikaner zu einem Besuch bei einem Wahlkampfauftritt von Trump auf. «Ich werde etwas wirklich Ungewöhnliches tun und Sie aufrufen, eine von Donald Trumps Kundgebungen zu besuchen», so Harris.

Trump verbreite dort absurde Behauptungen wie jene, dass Windräder Krebs verursachten. «Und Sie werden auch feststellen, dass die Leute seine Kundgebungen aus Erschöpfung und Langeweile frühzeitig verlassen.»

Endlich gehts im US-Wahlkampf so richtig zur Sache. Am Dienstagabend US-Zeit (3 Uhr MESZ) steigt das womöglich einzige TV-Duell zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris (59) und Herausforderer und Ex-Präsident Donald Trump (78).

Nicht, dass der US-Wahlkampf bislang gelangweilt hätte. Der Rückzug praktisch in letzter Minute von Kandidat und US-Präsident Joe Biden (81) ist in der US-Geschichte einmalig. Für ihn rückte Ende Juli seine Vize Harris (59) nach.

Doch während Kandidat Trump sich praktisch nonstop rund um die Uhr Fragen stellt, scheint sich Harris bislang gut versteckt zu haben. Umso spannender wird es, wie sie sich in den 90 Minuten gegenüber Trump schlagen wird. Die beiden stehen sich übrigens erstmals in Person gegenüber.

«Ausweichende» Harris

In den eineinhalb Monaten ihrer Kandidatur hat Harris ein einziges Interview gegeben. Beim knapp halbstündigen Gespräch mit CNN war noch ihr Vizekandidat Tim Walz (60) dabei, und auch wiederholten Fragen von Interviewerin Dana Bash (53) war Harris konsequent ausgewichen.

Später vom US-Newsportal Mediaite darauf angesprochen, was sie von der «ausweichenden» Harris gehalten habe, sagte Bash: «Wenn Sie einmal fragen, gut, zweimal, gut, dreimal, wenn Sie keine klare Antwort bekommen, ist das sozusagen Ihre Antwort.»

Das Wirtschaftsportal CNBC wählte deutlichere Worte: «Amerikaner und die Medien sind frustriert», sagte Moderator Joe Kernen zu US-Handelsministerin Gina Raimondo (53). Schon das CNN-Interview sei gekürzt und nicht live gewesen, so Kernen. «Sie hat nicht mit der Presse gesprochen, Gina. Es war unmöglich, sie zu irgendetwas festzunageln.»

Muhammad-Ali-Vergleich

Die demokratische Vizepräsidentin traf am Montag im Debatten-Austragungsort Philadelphia ein. Trump wurde wenige Stunden vor Beginn des Duells in der Ostküstenmetropole erwartet. In den vergangenen Tagen hatte die 59-Jährige in Pittsburgh mit ihrem Team trainiert, während sich der 78-Jährige angeblich nicht sonderlich auf die Debatte vorbereitete.

Trump-Berater Jason Miller sagte, es sei «unmöglich», sich auf eine Debatte mit Trump vorzubereiten. Dabei setzte er seinen Chef auf eine Stufe mit einem der grössten Sportler der US-Geschichte: «Stellen Sie sich einen Boxer vor, der sich auf einen Kampf gegen Muhammad Ali vorbereiten will.»

Harris sagte einem Radiosender, Trump kenne im Niveau «nach unten keine Grenze». Für «Debatten-Veteran»Trump ist es das siebte TV-Präsidenschaftsduell – mehr als jeder andere US-Präsident und -Präsidentschaftskandidat zuvor.

Viel steht auf dem Spiel

Viel steht auf dem Spiel. Manche TV-Duelle haben die US-Wahl entschieden. Im Fall des scheidenden Amtsinhabers Joe Biden bedeutete seine Fehlleistung im Duell mit Trump am 27. Juni das Ende seines Plans, trotz seines hohen Alters noch einmal für vier Jahre ins Weisse Haus einzuziehen. 

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