Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp über eine mögliche erste US-Präsidentin Hillary Clinton
«Ein Sieg gegen Trump ist keine besondere Leistung»

Clintons Wahl wäre wichtig. Frauen müssten sich aber vor allem darum kümmern, «was sie in ihrem Amt bewirken». Sagt Elisabeth Kopp, die erste Frau in der Schweizer Regierung.
Publiziert: 07.11.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:59 Uhr
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In Begleitung von zwei Weibeln hebt Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 in Bern bei ihrer Vereidigung im Nationalratssaal die rechte Hand zum Schwur.
Foto: Keystone

Nach 227 Jahren Männerherrschaft in den USA könnte bald eine Frau der mächtigste Mensch der Welt sein. Laut Umfragen wird Hillary Clinton (69) am Dienstag zur ersten amerikanischen Präsidentin gewählt – 96 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts.

Die Schweiz führte das Frauenstimmrecht erst 1971 ein. Bereits 13 Jahre später wurde die erste Bundesrätin gewählt: Elisabeth Kopp (79).

Die ehemalige FDP-Magistratin zu BLICK: «Viele Frauen werden sich über eine Wahl von Hillary Clinton freuen und darin einen weiteren Schritt zur Gleichberechtigung sehen.» Es sei unbestritten, dass Clinton in ihren verschiedenen Aktivitäten viel für Frauen und Familien geleistet habe. «Das gibt den Frauen Anlass zu Hoffnung.»

Foto: Fotoagentur Ex-Press AG

«Frauen fehlt der Biss»

Dass es so lange gedauert hat, bis eine US-Präsidentin jetzt möglich wird, erklärt die Zürcherin auch mit dem fehlenden Biss der Frauen: «Präsident der USA zu sein, ist wohl das anspruchsvollste und wichtigste Amt in der westlichen Welt. Frauen setzen oft andere Prioritäten als zu versuchen, dieses Amt zu erlangen.»

Laut der alt Bundesrätin, die 1989 wegen eines politischen Skandals aus der Regierung zurücktrat, hat Clinton leichtes Spiel. «Eine Wahl gegen einen Trump zu gewinnen, ist noch keine besondere Leistung», sagt sie. Das physische und psychische Durchhaltevermögen hingegen schon.

Wichtiger, als die Wahl Clintons als solche, sei es für Frauen, zu sehen, «was sie in ihrem Amt bewirkt, und ob es ihr gelingt, ihre Arbeit in den Mittelpunkt zu stellen – und nicht sich selbst».

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