Donald Trump (69) ist gestern Nacht dem Weissen Haus einen grossen Schritt näher gekommen.
Weil er in Michigan die republikanischen Vorwahlen klar gewonnen hat. Und vor allem, weil Hillary Clinton (68) bei den Demokraten hauchdünn Bernie Sanders (74) unterlegen ist.
Trump beweist: er kann im Mittleren Westen gewinnen, er kommt im industriellen Rostgürtel Amerikas an. Am Wahltag im November will er in den Bundesstaaten rund um die grossen Seen triumphieren. Dann – so die Strategie des Tycoons aus New York – wird er Präsident.
Trumps Plan hat gute Chancen auf Erfolg. Gerade weil Clinton im Rostgürtel schwächelt. Weil die weissen Männer eher Trump oder Sanders vertrauen. Zwei weissen Männern, welche die Globalisierung anprangern und den freien Handel verantwortlich machen für die verschwundenen Industrie-Jobs in Amerika.
Für Clinton ist Michigan ein Schock.
Trotz Niederlage dürfte sie ihre Partei zwar im November in die Wahlen führen. Sanders wird sie nicht mehr überholen.
Aber, das zeigte die vergangene Nacht, sie ist anfällig. Die Wähler siedeln sie dort an, wo kein amerikanischer Kandidat sein will – mitten im Establishment.
Sie mobilisiert weit weniger demokratische Stammwähler, als es Trump auf Seiten der Republikaner tut. Mit ihrer Botschaft der Vernunft begeistert sie nicht.
Und Clinton redet an jenen Wählern vorbei, die dieses Jahr die Wahl entscheiden werden: frustrierte weisse Männer, die um ihren Job bangen.
Die gehen in Scharen zu Donald Trump.
Es mag erschrecken und es ist noch reichlich früh für solche Prognosen – aber nach den Vorwahlen in Michigan scheint ein Präsident Trump immer wahrscheinlicher.