Bill Clinton spricht auf dem Demokraten-Parteitag für seine Frau Hillary
Er hält die Rede ihres Lebens

Heute Abend spricht Bill Clinton über seine Gattin Hillary. Doch die Amerikaner lieben ihn mehr als sie.
Publiziert: 26.07.2016 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:20 Uhr
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Vorzeigepaar der Demokraten: Hillary und Bill Clinton.
Foto: MIKE NELSON
Peter Hossli aus Cleveland

Schon wieder. Ein Skandal umweht Hillary Clinton (68), die Kandidatin der Demokraten fürs Weisse Haus. Ihre Parteichefin soll gezielt gegen Clintons innerparteilichen Gegner Bernie Sanders (74) intrigiert haben. Clinton selbst will nichts davon gewusst haben, aber am Sonntag musste die Parteichefin gehen. Trotz des Bauernopfers erhält das Image der einstigen First Lady eine weitere Schramme.

Retten soll sie nun ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton (69), der eloquente Redner. Heute Abend hält Bill im Wells Fargo Center in Philadelphia die Rede ihres Lebens.

Amerika versöhnlich stimmen

Er soll, ja muss Amerika mit seiner Frau versöhnen. Am Parteikonvent der Demokraten will er seinen umwerfenden Charme spielen lassen, seinen unerreichten politischen Instinkt einsetzen. Amerika an die Zeit erinnern, als er Präsident war. Als in den 90er-Jahren die Wirtschaft boomte, die Mittelklasse stark und die Welt vergleichsweise friedlich war.

Bill Clinton, der vielleicht beste Wahlkämpfer aller Zeiten, ist gefordert. Hillary braucht einen Kick, denn in Umfragen hat der Republikaner Donald Trump (70) sie überholt. Die Vorwahlen liefen nicht nach Plan. Sozialist Sanders nahm ihr viele Stimmen ab.

Enorm ist der Hass, den Hillary Clinton auf sich zieht. «Sperrt sie ein», riefen die Republikaner in Cleveland. Hier in Philadelphia marschieren Tausende Sanders-Anhänger gegen sie auf – obschon dieser Clinton seine Unterstützung zusagte.

Zusammen aufstehen

Aber es wäre nicht das erste Mal, dass «Billary» zusammen wieder auferstehen. Alles perlt an ihnen ab: Monica Lewinsky und die anderen Affären, Geld von Banken, Geld aus Saudi-Arabien. Geschickter als die Clintons verwaltet niemand die Macht. Sie reizen Grenzen aus, wechseln ihre Loyalität. «Die Gesetze der Schwerkraft gelten für die Clintons nicht», bilanzierte das US-Magazin «Time».

Sehnsucht Weisses Haus

Sie verliebten sich 1971 an der Yale University. Er wurde Gouverneur in Arkansas, sie Mutter, ist loyal an seiner Seite. Sie weiss: Bill hat politisch mehr Talent. Er weiss: Hillary ist klüger. Zurück ins Weisse Haus wollen sie beide, sie als erste Präsidentin der US-Geschichte, er als erster First Gentleman.

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