Nach einer Umfrage von Fox News lag die demokratische Präsidentschaftskandidatin zwei Prozentpunkte vor Trump. Zu den am heissesten umkämpften Bundesstaaten zählt Florida: Hier liegen die Ex-Aussenministerin und der Multimilliardär praktisch Kopf an Kopf.
Beide Präsidentschaftskandidaten wollten daher ihren Wahlkampf-Tag am Samstag in Florida beginnen. Clinton plante ausserdem einen Auftritt mit Katy Perry und Stevie Wonder in Philadelphia (Pennsylvania), Trump Kundgebungen in North Carolina, Nevada und Colorado.
Clinton hatte bereits in den vergangenen Tagen auf «Starpower» aus der Unterhaltungsbranche gesetzt. So sangen der Rapper Jay-Z und seine Frau Beyoncé am Freitagabend in Cleveland (Ohio) für sie.
«Ich möchte, dass meine Tochter in dem Bewusstsein aufwächst, dass eine Frau unser Land anführt», sagte die Sängerin Beyoncé. Auch Clinton verwies auf die Chance, erstmals eine Frau an die Spitze der USA zu wählen, und interpretierte dies als nächsten Schritt im Kampf für die Bürgerrechte: Mit der Hilfe der Wähler könne eine Grenze «ein für allemal» durchbrochen werden, beschwor Clinton ihr Publikum.
Trump sagte bei einem Auftritt vor mehr als 10'000 Menschen in Hershey (Pennsylvania) dazu: «Übrigens, ich war nicht darauf angewiesen, J.Lo oder Jay-Z aufzubieten - die einzige Weise für sie, Zuschauer zu bekommen. Ich bin ganz allein gekommen. Nur ich - keine Gitarre, kein Klavier, nichts.»
Trump setzte dort auf seine Popularität bei weissen männlichen Arbeitern. «Ich will, dass das ganze Washingtoner Establishment das hört: Wenn wir am 8. November die Wahlen gewinnen, werden wir den Sumpf trockenlegen», sagte der 70-Jährige. Clinton werde wegen ihrer E-Mail-Affäre strafrechtlich verfolgt werden.
Nach der Veröffentlichung einer elf Jahre alten FBI-Untersuchung um Clintons Mann Bill, der als Präsident den wegen Steuerhinterziehung angeklagten Marc Rich begnadigt hatte, war der Vorsprung der Demokratin immer weiter geschmolzen.
Zuvor hatte die Ankündigung des FBI für Wirbel gesorgt, die Untersuchungen um die Präsidentschaftskandidatin wieder aufzunehmen. Sie war wegen der Nutzung ihres privaten E-Mail-Kontos für dienstliche Kommunikation während ihrer Zeit als Aussenministerin in die Kritik geraten.