Sie zeigen, wie Usaamah R. zu einer Bushaltestelle geht. Es ist nicht klar zu erkennen, ob er wie von der Polizei mitgeteilt ein Messer in der Hand hält. Mehrere Polizeibeamte nähern sich ihm, dann ziehen sie sich zurück und R. fällt zu Boden.
Das grobkörnige Video enthält keine Audioaufnahme, die eine mehrmalige Aufforderung der Polizei an R. belegen könnte, seine Waffe niederzulegen. Der zuständige Staatsanwalt Daniel Conley erklärte, er veröffentliche das Video, um «Gerüchten und Fehlinformationen» entgegenzuwirken. Es handele sich um einen von mehreren Beweisen. Der schwarze Muslim R. war am Dienstag vergangener Woche erschossen worden.
R.s Familie erklärte im sozialen Netzwerk Facebook, das Video belege, dass R. gegen kein Gesetz verstossen habe. Es gebe «keinen sichtbaren Beweis, dass er ein Messer geschwungen» habe.
R.s Familie hatte der Polizei zunächst vorgeworfen, sie habe dem 26-Jährigen in den Rücken geschossen. Bereits vergangene Woche war ein Video von dem Vorfall führenden Vertretern der muslimischen Gemeinde in Boston gezeigt worden.
Der Imam Abdullah Faaruuq erklärte daraufhin, es gebe keinen Beweis, dass R. in den Rücken geschossen worden sei. Vielmehr habe sich R. auf die Polizisten zubewegt, diese seien zurückgewichen. Die Ermittler legen dem mutmasslichen Islamisten zur Last, er habe Polizisten enthaupten wollen.