USA und England spannen zusammen
Trump und May sabotieren Russlands Spionage

Der Gift-Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal Anfang März hat Grossbritannien und die USA näher zusammenrücken lassen. US-Präsident Donald Trump und Premierministerin Theresa May arbeiten Hand in Hand, um die Spionagenetzwerke in beiden Staaten zu zerschlagen.
Publiziert: 29.03.2018 um 06:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:55 Uhr
Vereint gegen die die Spionagetätigkeit Russlands in den USA und Grossbritannien: Theresa May und Donald Trump. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA ABACA POOL/OLIVIER DOULIERY / POOL

Nach der Vergiftung des Doppelagenten Sergej Skripal zeigen sich Grossbritannien und die USA entschlossen, gemeinsam russische Spionagenetzwerke in beiden Staaten zu zerschlagen. Premierministerin Theresa May und Präsident Donald Trump definierten gemeinsame Ziele.

So wollen sie «geheime russische Aktivitäten eindämmen und weitere Angriffe mit Chemiewaffen auf dem Boden beider Staaten verhindern», wie das Weisse Haus in Washington am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Politiker mitteilte.

Wurde Skripal in seinen eigenen vier Wänden vergiftet?

Die britische Polizei veröffentlichte neue Ermittlungsergebnisse, wonach Skripal und seine Tochter Yulia wahrscheinlich zuhause in Kontakt mit dem Kampfstoff gekommen sind. Demnach wurde die höchste Konzentration des Nervengifts an der Tür des Wohnhauses Skripals in Salisbury gefunden.

Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der Innenstadt von Salisbury entdeckt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurden. Beide befinden sich seitdem in einem kritischen aber stabilen Zustand.

Ausweisung von 60 russischen Geheimdienstleuten aus den USA

Russland streitet jegliche Verantwortung für den Anschlag ab. Trotzdem wiesen weltweit inzwischen 26 Staaten russische Diplomaten aus, darunter Australien, Deutschland, Frankreich und die USA. Die Gesamtzahl der betroffenen Personen liegt bei mehr als 140. Sieben weiteren russische Diplomaten wurden von der Nato vor die Tür gesetzt.

May begrüsste im Gespräch mit Trump die Ausweisung von 60 russischen Geheimdienstleuten aus den USA als «sehr starke Antwort».

Mehrere EU-Staaten weigern sich allerdings, russisches Botschaftspersonal auszuweisen. Dazu gehören Österreich, die Schweiz, Luxemburg, Griechenland, Bulgarien, Slowenien, Zypern, Malta, Portugal und die Slowakei. Gründe sind zumeist die unklare Beweislage, aber auch die teilweise engen wirtschaftlichen Beziehungen und diplomatische Erwägungen. (SDA/rad)

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