USA
Twitter-Mitarbeiter schaltet vorübergehend Trumps Privatkonto ab

Washington – Ein scheidender Twitter-Mitarbeiter hat das private Konto von US-Präsident Donald Trump vorübergehend abgeschaltet. Was folgte, waren belustigte Kommentare - bis auf jener von Trump selber. Und es tauchten Sicherheitsbedenken auf.
Publiziert: 03.11.2017 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:12 Uhr
Ein Twitter-Angestellter wollte an seinem letzten Arbeitstag dem US-Präsidenten eins auswischen - und sperrte kurzerhand dessen Account.
Foto: KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Das Konto @realDonaldTrump bei dem Kurzbotschaftendienst war am Donnerstag gegen 19.00 Uhr Ortszeit elf Minuten lang deaktiviert, wie Twitter mitteilte. Besucher der Seite wurden von der Nachricht überrascht: «Entschuldigung, diese Seite existiert nicht».

Der US-Internetkonzern sprach zunächst von einem «menschlichen Fehler eines Twitter-Mitarbeiters». Der Account sei «versehentlich deaktiviert» worden.

Später stellte Twitter aber klar, ein Mitarbeiter des Unternehmens aus der Kundenbetreuung habe den Account an seinem letzten Arbeitstag abgeschaltet. «Wir führen eine vollständige interne Untersuchung», versicherte der Online-Riese.

Trump selbst schrieb am Freitag auf seinem Konto, ein «schurkenhafter Angestellter» von Twitter habe seinen Account elf Minuten vom Netz genommen.

Trumps privater Twitteraccount, dem mehr als 41,7 Millionen Personen folgen, ist einer der bevorzugten Kommunikationskanäle des US-Präsidenten. Vornehmlich in den Morgenstunden kommentiert Trump politische Themen und attackiert politische Gegner - oft mit sehr aggressiven Äusserungen.

Der offizielle Account des US-Präsidenten - @POTUS als Abkürzung für President of the United States (Präsident der Vereinigten Staaten) - hat 20,9 Millionen Follower. Er war von der Abschaltung am Donnerstag offenbar nicht betroffen.

Dass ein Twitter-Mitarbeiter so einfach Zugriff auf Trumps Privataccount haben konnte, bestärkte nun bereits zuvor geäusserte Sicherheitsbedenken. «Es ist schockierend, dass irgendein Twitter-Mitarbeiter den Account des Präsidenten schliessen konnte. Was, wenn er stattdessen eine Fake-Botschaft getwittert hätte?», schrieb der Herausgeber des Magazins «Politico», Blake Hounshell, auf Twitter. «Im Ernst, was, wenn diese Person über einen erfundenen Atomangriff auf Nordkorea getwittert hätte?»

Andere Nutzer zeigten sich belustigt über den Vorfall: «Star Trek»-Schauspieler George Takei schrieb, er habe sich in eine Zeit zurückversetzt gefühlt, in der die Dinge nicht so «verdammt absurd» gewesen seien.

Einige schrieben scherzhaft, der Twitter-Mitarbeiter habe eine «Medaille» verdient. Und ein Nutzer fragte: «Einige von uns haben dies nicht erlebt, können sie den (Account) bitte wieder abschalten?»

Mit seinen Twitter-Tiraden hat Trump immer wieder scharfe Kritik auf sich gezogen und auch seinen Beratern Schweissperlen auf die Stirn getrieben. Gegner werfen dem 71-Jährigen vor, mit den impulsiv wirkenden Kurzbotschaften das Präsidentenamt zu beschädigen.

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