Trump schrieb in der Nacht zum Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, der Kongress habe sechs Monate Zeit, das Programm auf eine solide rechtliche Basis zu stellen. Sollten die Abgeordneten dies nicht schaffen, werde er sich «nochmal mit der Frage befassen».
Der Republikaner hatte zuvor das von seinem demokratischen Vorgänger Barack Obama eingeführte Verfahren gekippt. Es bewahrt knapp 800'000 junge Erwachsene, die als Kinder illegal in die USA gekommen sind, vor der Ausweisung. Sie sind in den USA gross geworden und zur Schule gegangen, die allermeisten arbeiten und bezahlen ihre Steuern.
Demo gegen Trump-Entscheid
Obama, viele andere Demokraten, mehrere Republikaner, Grosskonzerne und Mexiko kritisierten Trumps Entscheidung heftig. In zahlreichen US-Städten kam es zu Demonstrationen.
In Washington versammelten sich am Dienstag (Ortszeit) Hunderte Demonstranten vor dem Weissen Haus, noch bevor Justizminister Jeff Sessions die Entscheidung verkündete. In New York wurden 34 Menschen bei Sitz-Protesten in der Nähe des Trump Tower festgenommen, teilte die Polizei mit. Auch in Städten wie Denver, Los Angeles, San Francisco und Minneapolis protestierten Bürgerrechtler.
Trump habe lange gesagt, er liebe die Dreamers, sagte Gustavo Torres von der Einwanderer-Organisation Casa der «Washington Post». «Er hat uns belogen.»
Obama kritisiert Trump
Der frühere Präsident Obama hatte Trumps Entscheid scharf kritisiert. Auf Facebook bezeichnete Obama den Entschluss als «falsch» und «grausam». Diese jungen Leute hätten nichts Falsches gemacht, schrieb Obama.
«Hier geht es um junge Leute, die in Amerika aufgewachsen sind. Die in unseren Schulen unterrichtet wurden, junge Erwachsene, die ihre Karriere starten, Patrioten, die den Treueschwur auf unsere Fahne leisten», schrieb Obama. «Sie hinauszuwerfen, senkt unsere Arbeitslosenquote nicht, mindert nicht die Steuerlast von irgendwem und erhöht auch keine Arbeitslöhne», fuhr Obama fort.