Jeffrey Epstein (†66) ist tot
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US-Milliardär begeht Suizid:Jeffrey Epstein (†66) ist tot

Doch keine Verschwörung? Autopsie bestätigt
Jeffrey Epstein (†66) hat sich in seiner Zelle erhängt

Nach tagelangen Spekulationen über den Tod des US-Multimillionärs Jeffrey Epstein (†66) hat eine Autopsie den Suizid des 66-Jährigen bestätigt.
Publiziert: 16.08.2019 um 22:58 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2019 um 08:37 Uhr
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Jeffrey Epstein wurde am 10. August 2019 in seiner Zelle gefunden. Er hatte sich offenbar selber das Leben genommen.
Foto: Keystone

Jeffrey Epstein (†66) hat in seiner Gefängniszelle in New York Suizid begangen. Der Befund sei nach «sorgfältiger Überprüfung» aller vorliegender Ermittlungsergebnisse und des Autopsieberichts aufgestellt worden, erklärte die leitende New Yorker Gerichtsmedizinerin Barbara Sampson. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf Ermittler, dass sich Epstein – dem Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen wurde – mit einem Bettlaken erhängt habe.

Epsteins Anwälten erklärten allerdings laut US-Medien, die Schlüsse aus der Autopsie hätten sie nicht zufriedengestellt. Die Verteidigung kündigte demnach in einer Stellungnahme eine eigene «unabhängige und vollständige» Untersuchung der Todesumstände an. Nach Epsteins tot hatten einige Verschwörungstheorien behauptet, der Multi-Millionär sei ermordet worden.

Wärter haben geschlafen

Der frühere Investmentbanker war am Samstag tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Der Selbstmord war deshalb möglich geworden, weil Epsteins Wächter trotz eines offenbar vorausgegangenen Suizid-Versuchs zwei Wochen zuvor ihre Aufsichtspflicht verletzten. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten nach dem Inhaftierten zu schauen, seien die beiden Beamten in der Gefängniseinheit Epsteins eingeschlafen und hätten dessen Zustand für rund drei Stunden nicht kontrolliert, hatte die «New York Times» berichtet.

Epstein nahm sich mutmasslich in dieser Zeit das Leben. Der 66-Jährige wurde von Mitarbeitern der Haftanstalt gefunden und später in einem Spital für tot erklärt. Der Direktor der Haftanstalt wurde auf Veranlassung von Justizminister William Barr versetzt. Barr hatte «schwere Unregelmässigkeiten» in der Haftanstalt beklagt und eine gründliche Untersuchung des Falles versprochen.

Bill Clinton und Trump waren Freunde von ihm

Der in elitären Kreisen bestens vernetzte Epstein sass in einer Haftanstalt in Manhattan ein, wo er bis zum Beginn seines Prozesses bleiben sollte. Den Prozessauftakt hatte das Gericht vorläufig auf Anfang Juni 2020 festgelegt. Der Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklageschrift baute Epstein zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring auf. Bei einer Verurteilung hätten Epstein, der enge Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.

Zu Epsteins Freunden zählten einst sogar Ex-Präsident Bill Clinton und der heutige Präsident Donald Trump. Um Epsteins Tod ranken sich bereits zahlreiche Theorien, die unter anderen von Trump mit angeheizt wurden.

Zwei Opfer fordern je 100 Mio Dollar Schadenersatz

Unterdessen sehen sich die Erben des 66-Jährigen mit einer weiteren Zivilklage durch zwei Frauen konfrontiert. In der bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Klageschrift heisst es, dass die beiden Frauen vor 15 Jahren von Epstein sexuell missbraucht worden seien. Die zwei mutmasslichen Opfer fordern von Epsteins Erben und möglichen Komplizen Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar.

In der Klageschrift werden die Namen der beiden mutmasslichen Opfer nicht genannt. Deren Anwältin Lisa Bloom erklärte am Freitag, ihre Mandantinnen seien 18 und 20 Jahre alt gewesen, als sie von Epstein missbraucht worden seien. In der Klageschrift wird zudem zehn Frauen vorgeworfen, als Komplizinnen Epsteins agiert zu haben. Auch ihre Namen wurden nicht genannt.

Nach Angaben Blooms arbeiteten die beiden mutmasslichen Epstein-Opfer im Juni 2004 als Hostessen in einem Restaurant im New Yorker Stadtbezirk Manhattan, als eine «Rekrutiererin» des Multimillionärs mit ihnen Kontakt aufgenommen habe. Sie habe ihnen mehrere hundert Dollar angeboten, wenn sie Epsteins in dessen Domizil aufsuchten und ihm Massagen gäben. Die «Rekrutiererin» habe versichert, die Massagen beinhalteten keine sexuellen Berührungen.

Zwei Tage darauf hätten sich die beiden Frauen in das luxuriöse Wohnhaus Epsteins nahe des New Yorker Central Parks begeben, heisst es weiter in der Klageschrift. Dort habe sie Epstein sexuell belästigt und ihnen im Anschluss mehrere hundert Dollar ausgehändigt. Der Klageschrift zufolge waren die zwei Frauen zur Zeit des mutmasslichen Übergriffs so «verängstigt» von Epstein und seiner Macht, dass sie den Missbrauch damals nicht anzeigten.

In der vergangenen Woche hatte bereits ein anderes mutmassliches Epstein-Opfer Klage eingereicht. Die 32-Jährige gab an, als Teenager von Epstein sexuell belästigt und vergewaltigt worden zu sein. (SDA/nim)

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