USA und Panama im Clinch
Grosse Verwirrung um Gebühren für US-Schiffe im Panama-Kanal

Washington fordert von der Verwaltung des Panamakanals, dass US-Regierungsschiffe künftig keine Durchfahrtsgebühren mehr zahlen. Der US-Aussenminister hatte auf dem Onlinedienst X eine Einigung verkündet. Von panamaischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.
Publiziert: 03:36 Uhr
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Aktualisiert: vor 8 Minuten
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Ein Frachter im Panamakanal.
Foto: Arnulfo Franco

Auf einen Blick

  • US-Regierungsschiffe dürfen Panama-Kanal kostenlos passieren
  • Aussenminister Marco Rubio drohte mit Massnahmen für Änderungen beim Kanalbetrieb
  • Donald Trump erwog, den Kanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen
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AFP und SDA

Nach heftiger Kritik aus Washington an der Verwaltung des Panamakanals sollen US-Regierungsschiffe künftig keine Durchfahrtgebühren mehr zahlen. Die Regierung Panamas habe diese Zusage gemacht, teilte das US-Aussenministerium auf der Plattform X mit. Dadurch würden die USA Millionen Dollar sparen, hiess es weiter. Von panamaischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

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Der US-Aussenminister Marco Rubio (53) hatte am Sonntag bei einem Besuch in Panama mit Massnahmen gedroht, sollte das lateinamerikanische Land nicht umgehend Änderungen beim Betrieb des Panamakanals vornehmen. Rubio erklärte, dass Panamas Regierung während der Gespräche am Sonntag Zugeständnisse angeboten habe. Eigenen Angaben zufolge hatte er argumentiert, dass es unfair sei, dass die USA zwar das Recht hätten, den wichtigen Kanal zu verteidigen, aber gleichzeitig für seine Nutzung zahlen müssten.

US-Präsident Donald Trump (78) hatte damit gedroht, den Panama-Kanal wieder unter die Kontrolle seines Landes zu bringen. Der Republikaner schloss einen Militäreinsatz am Panamakanal nicht aus. Washington hatte insbesondere die Gebühren für US-Militärschiffe kritisiert, die den Panamakanal durchqueren.

US-Verteidigungsminister nennt Panamakanal höchste Priorität

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (44) telefonierte indes am Mittwoch (Ortszeit) mit Panamas Sicherheitsminister Frank Ábrego. Hegseth habe betont, dass die Wahrung der nationalen Sicherheitsinteressen der USA «oberste Priorität» habe, hiess es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Dazu gehöre, den ungehinderten Zugang zum Panamakanal zu sichern und ihn von ausländischer Einmischung freizuhalten.

Ábrego schrieb auf X, Hegseth werde im April 2025 Panama besuchen, erwähnte als Thema des Telefongesprächs jedoch nur die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Sicherheits- und Migrationsfragen.

Einfluss Chinas?

Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit 1997 grosse Container-Terminals. Die Firma gehört einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte.

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