USA
Russe dementiert nach Treffen mit Trump-Sohn Geheimdienstkontakte

Washington – Ein US-russischer Lobbyist hat nach seiner Teilnahme an einem brisanten Treffen mit dem US-Präsidentensohn Donald Trump Junior Kontakte zum russischen Geheimdienst dementiert. Entsprechende Vorwürfe seien «boshaft falsch», sagte Rinat Akhmetshin am Freitag.
Publiziert: 15.07.2017 um 00:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:41 Uhr
Er nahm am Treffen mit Trump Junior teil, will aber keine Kontakte zum russischen Geheimdienst haben: Der US-russische Lobbyist Rinat Akhmetshin bestreitet Vorwürfe von US-Medien zu seiner Vergangenheit. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP Radio Free Europe/Radio Liberty

Er krtisiert gegenüber der Nachrichtenagentur AFP US-Medienberichte, wonach er früher für den sowjetische Spionageabwehr gearbeitet und noch heute Verbindungen zum Geheimdienst in Russland haben soll. Er habe «niemals für irgendeinen Geheimdienst gearbeitet».

Zuvor hatte der Lobbyist der «Washington Post» bestätigt, dass er an dem Gespräch zwischen Donald Trump Junior und der Anwältin Natalja Weselnizkaja am 9. Juni zur Zeit des US-Präsidentenwahlkampfs teilgenommen habe.

Der Sender NBC berichtete, bei Achmetschin handle es sich um einen früheren sowjetischen Geheimdienstmitarbeiter. Er habe die doppelte Staatsbürgerschaft. Die «Washington Post» schrieb, Achmetschin habe im russischen Militär gedient und angegeben, er sei von russischen Geheimdiensten ausgebildet worden.

Trump Junior hatte dem Treffen im New Yorker Trump Tower zugestimmt, weil ihm kompromittierendes Material der russischen Regierung über Hillary Clinton, die demokratische Kandidatin im Rennen um das Präsidentenamt, in Aussicht gestellt worden war.

Am Treffen nahmen neben Trump Junior auch der damalige Wahlkampfmanager Paul Manafort und Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner teil. Der Präsidentensohn hat aber bislang nichts von einer fünften Person erwähnt.

Die Zeitung berichtete weiter, Achmetschin habe Weselnizkaja zum Zeitpunkt des Treffens bei der Verteidigung eines russischen Geschäftsmannes geholfen. Dieser hatte sich wegen Geldwäschereivorwürfen vor einem US-Gericht verantworten müssen.

Der 39-jährige Präsidentensohn machte in dieser Woche einen E-Mail-Wechsel mit dem Publizisten Rob Goldstone öffentlich. Dieser erwähnte dabei, dass der Kreml den Republikaner im Wahlkampf unterstützen wolle.

Die von Trump Junior veröffentlichten E-Mails gelten als bisher klarstes Indiz, dass Mitglieder aus Trumps-Wahlkampfteam bereit gewesen seien, mit Russland zusammenzuarbeiten. Die Vorwürfe gegen den Trump-Sohn sind insofern brisant, als dass dieser davon ausgehen musste, dass die vermeintlichen Informationen über Clinton aus offizieller russischer Regierungsquelle stammten.

Während der US-Präsident die Begegnung im Wahlkampf als normalen Vorgang darzustellen versucht, vermuten viele US-Experten ein strafbares Verhalten seines Sohnes. Trump junior könnte demnach gegen ein Wahlgesetz verstossen haben, das die Annahme ausländischer Unterstützung im Wahlkampf verbietet. Einige Vertreter der oppositionellen Demokraten sprechen sogar von möglichem Landesverrat. Diese Einschätzung wird von vielen Fachleuten aber nicht gestützt.

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