Der ehemalige US-Präsident Barack Obama zurück in der politischen Arena – und er spart nicht mit Seitenhieben gegen die Republikaner. Es gebe einerseits eine Strömung mit einer «Politik der Gemeinheit und der Spaltung und des Konflikts», sagte der Demokrat am Samstag in Richmond bei einem Wahlkampfauftritt vor der Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Virgina. «Aber die gute Nachricht ist, dass es einen anderen Weg gibt, bei dem wir an einem Strang ziehen und grosse Probleme lösen.» Das sei eine Entscheidung, «von der ich glaube, dass sie nicht nur die nächsten Jahre, sondern auch die nächsten Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte bestimmen wird».
Obama sagte, es gehe darum zu bestimmen, was für eine Art von Demokratie die nächste Generation erben werde. Er warnte vor einer «Rückkehr zu dem Chaos, das so viel Schaden angerichtet hat». Damit dürfte der Ex-Präsident auf die Amtszeit seines Nachfolgers Donald Trump (75) anspielen, der von 2017 bis Januar diesen Jahres im Weissen Haus regierte. In Virginia kandidieren Obamas Parteifreund Terry McAuliffe (64) und der von Trump unterstützte Republikaner Glenn Youngkin (54) für das Amt des Gouverneurs. Die Wahl ist am 2. November. Sie gilt als früher Stimmungstest für die landesweiten Kongresswahlen gut in einem Jahr.
Erster Stimmungstest vor Zwischenwahlen 2022
Obama hat sich dabei mit Attacken auf den republikanischen Kandidaten in den Wahlkampf um das Gouverneursamt im Bundesstaat Virginia eingeschaltet. Youngkin wolle Lehrerstellen abbauen und den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einschränken, sagte Obama. Zudem warf er ihm vor, die unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe von Ex-Präsident Donald Trump zu unterstützen.
«Er hat gesagt, er wolle die Wahlmaschinen untersuchen, die bei der letzten Präsidentschaftswahl eingesetzt wurden», sagte Obama über den republikanischen Kandidaten. «Wirklich? Stützt er die Lügen und Verschwörungstheorien, die wir die ganze Zeit miterleben mussten? Und wir sollen glauben, dass er sich für unsere Demokratie einsetzt?» McAuliffe bezeichnete seinen Rivalen in seiner Rede als «einen Schosshund Trumps».
McAuliffe, der nach einer ersten Amtszeit in den Jahren 2014 bis 2018 ein zweites Mandat als Gouverneur anstrebt, liefert sich in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Youngkin. Die Wahl in Virginia gilt als wichtiger Stimmungstest für die Demokraten von US-Präsident Joe Biden mit Blick auf die Zwischenwahlen im kommenden Jahr. (SDA/AFP/kes))