Gianforte kam am Donnerstag (Ortszeit) nach Auszählung von 84 Prozent der Stimmen auf 50,4 Prozent, sein demokratischer Konkurrent Rob Quist erreichte 43,8 Prozent. Gianforte tritt damit die Nachfolge von Ryan Zinke an, der von US-Präsident Donald Trump zum Innenminister berufen worden war.
Die Nachwahl für den Sitz im Repräsentantenhaus in dem Bundesstaat im Nordosten der USA galt als ein wichtiger Stimmungstest für die Regierung von US-Präsident Donald Trump. Montana ist traditionell eine Hochburg der Republikaner.
Nach der Erklärung des Wahlsiegs entschuldigte sich Gianforte am Freitag bei seinen Anhängern für den tätlichen Angriff auf den Journalisten. «Das bin nicht ich und das ist nicht die Art, wie ich diesen Staat führen werde», sagte er. «Ihr verdient einen Abgeordneten, der dem Rampenlicht fernbleibt und einfach seinen Job macht.»
Der republikanische Vorsitzende des US-Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, hatte seinen Parteifreund zuvor dazu aufgerufen, sich zu entschuldigen. «So etwas sollte nicht passieren», sagte Ryan.
Gianforte soll den Reporter der britischen Zeitung «The Guardian» aus Verärgerung über eine Frage am Hals gepackt und zu Boden geschleudert haben. Eine Reporterin des konservativen Senders Fox News hatte ihren Kollegen in Schutz genommen, der «keinerlei Aggression» gezeigt habe. Gianforte hatte es zunächst so aussehen lassen, als sei die Aggression von dem Reporter ausgegangen.
Der zuständige Sheriff lud den Politiker für den 7. Juni zu einer Anhörung vor Gericht vor. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu sechs Monate Haft und ein Bussgeld von 500 Dollar.