Juristin will soziale Ungleichheit bekämpfen
Lori Lightfoot regiert als erste schwarze Frau Chicago

Erstmals in der Geschichte der Stadt Chicago ist mit Lori Lightfoot eine Afro-Amerikanerin zur Bürgermeisterin gewählt worden. Die 56-jährige Juristin setzte sich gegen die 72 Jahre alte Toni Preckwinkle durch.
Publiziert: 03.04.2019 um 04:44 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2019 um 13:37 Uhr
Lori Lightfoot will gegen die grassierende soziale Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich in der Millionenmetropole vorgehen.
Foto: Teresa Crawford

Dies ergab die fortschreitende Auszählung der Stimmzettel, wie US-Medien berichteten. Lightfoot erhielt ersten Schätzungen zufolge rund 74 Prozent der Stimmen. Die 56-jährige Anwältin ist auch die erste offen homosexuelle Politikerin, die an die Spitze der drittgrössten Stadt der USA gewählt wurde.  Seit 1837 gab es in Chicago erst eine Frau als Bürgermeisterin sowie einen schwarzen Mann. Sie folgt damit auf den umstrittenen Rahm Emanuel, der nicht mehr angetreten war.

Weiblich, schwarz und homosexuell

«Jetzt, wo es vorbei ist, weiss ich, dass wir zusammen für die Stadt arbeiten werden, die wir beide lieben», feierte Lightfoot am späten Dienstagabend ihren Erfolg. Preckwinkle gratulierte der Siegerin, wie der Sender CNN in der Nacht auf Mittwoch berichtete.

Ex-Bürgermeister für Entscheidungen kritisiert

Rahm Emanuel, dem ehemaligen Stabschef von Präsident Barack Obama im Weissen Haus war vorgehalten worden, falsche Entscheide im Kampf gegen Kriminalität und Vetternwirtschaft in der drittgrössten US-Stadt getroffen zu haben. Korruption ist neben den Gewaltexzessen krimineller Banden und ungleicher Lebensumstände für Schwarze und Weisse eines der grossen kommunalpolitischen Streitthemen in Chicago.

Preckwinkle galt als Vertreterin des Establishments –was ihrem Wahlergebnis möglicherweise schadete. Die neu gewählte Bürgermeisterin Lightfoot wurde offen auch von der «Chicago Tribune» unterstützt.

Chicago braucht Veränderung

Lightfood will die Waffengewalt und die grassierende Korruption in der 2,7-Millionen-Einwohner-Stadt eindämmen. Gleichzeitig setzt sie sich für bessere Lebensbedingungen in den mehrheitlich von Schwarzen bewohnten, heruntergekommen Vierteln im Süden und Westen der Stadt ein. Die sozialen Ungleichheiten sind in der Metropole im Norden der USA ein riesiges Problem.

(SDA)

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