Die Pressefotografen bekamen etwas mehr als Minute Zeit, die historische Begegnung zwischen dem mächtigsten Mann der Welt und der Nummer zwei der britischen Thronfolge abzulichten. Beide Männer - William mit roter Krawatte und Obama mit blauer - trafen sich im Oval Office, dem berühmten Arbeitszimmer amerikanischer Präsidenten.
Fröhlich sah die Begegnung aus, als die beiden vor dem weihnachtlich geschmückten Kamin auf der Nordseite des Büros in Lederstühlen mit hoher Lehne sassen. Einander zugewandt sprachen und lachten sie miteinander.
Offenbar erzählte William dem Präsidenten etwas über seinen Sohn George und das erwartete zweite Kind, allerdings war der genaue Inhalt wegen lauter Fragen aufgeregter Reporter kaum zu verstehen. Er sagte so etwas wie: «Es wird interessant.» Gemessen an Obamas Heiterkeit ist der Prinz bereits eindeutig ein König des Small Talk.
Es ist Williams erster Besuch in der US-Hauptstadt. Er legte die kurze Strecke von New York mit einem normalen Linienflieger zurück - aber in der Ersten Klasse. Auch Vizepräsident Joe Biden und Ehefrau Jill wollten sich noch mit William treffen. Hauptsächlich kam der Prinz aber für eine Konferenz der Weltbank in die US-Hauptstadt.
Auf eine Begegnung mit Williams schwangerer Frau Kate mussten die Spitzenpolitiker verzichten. Sie blieb in New York. Dort sah sich Kate mit der Frau des New Yorker Bürgermeisters ein Zentrum für Kindesentwicklung an.
Gemeinsam wollten Prinz William und seine Frau der Opfer der Terroranschläge des 11. September 2001 gedenken und das Museum am Fusse des neuen World Trade Center besichtigen.
Bei Empfängen und exklusiven Abendessen werden sie unter anderen mit der früheren Aussenministerin Hillary Rodham Clinton und Tochter Chelsea, der Opernsängerin Renée Fleming und Hollywoodstar Tom Hanks zusammenkommen. Zum Abschluss gönnt sich das sportbegeisterte Paar ein Basketballspiel der Brooklyn Nets gegen die Cleveland Cavaliers.