Trump werde seinem Amt nicht gerecht, schrieb Romney in der "Washington Post" über seinen Parteifreund.
Das Land sei so "gespalten, aufgebracht und wütend", dass "charakterliche Qualitäten" des Präsidenten "unverzichtbar" seien. Auf diesem Gebiet sei das "Defizit" des Amtsinhabers aber besonders "eklatant".
Mitt will mit Trumps Regierungsweise abrechnen
Romney hatte bei den Kongresswahlen im November den Senatssitz im Bundesstaat Utah für die Republikaner gewonnen. Am Donnerstag tritt der neu gewählte Kongress erstmals zusammen.
Romney kündigte an, er werde mit Trump umgehen wie mit mit jedem anderen Präsidenten. "Ich habe nicht vor, jeden Tweet oder Fehler zu kommentieren", schrieb der künftige Senator. "Aber ich werde gegen wichtige Stellungnahmen oder Handlungen Stellung beziehen, die spaltend, rassistisch, sexistisch, einwandererfeindlich oder unehrlich sind oder demokratische Institutionen beschädigen".
In US-Medien wurde nach Romneys Abrechnung darüber spekuliert, dass er den scheidenden republikanischen Senator Jeff Flake als Trump-Kritiker ablösen wolle. Einige Kommentatoren spekulierten sogar, dass Romney bei der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Trump antreten könnte.
Im Wahlkampf 2016 hatte der frühere Investmentbanker und Ex-Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts Trump als "Hochstapler" und "Betrüger" kritisiert. Trump beschimpfte Romney, der 2012 gegen Barack Obama unterlegen war, als einen der "dümmsten und schlimmsten" Präsidentschaftskandidaten der Republikaner.
Keine Unterstützung für US-Präsident
Nach Trumps Wahlsieg fuhr Romney seine Kritik erst einmal deutlich zurück. Zwischenzeitlich wurde er sogar als möglicher Aussenminister gehandelt. Später unterstützte Romney die Steuerreform des Präsidenten und erklärte, Trump habe in seinem ersten Jahr im Amt seine "Erwartungen übertroffen". Trump unterstützte seinerseits Romneys Senatskandidatur. Romney werde ein "grossartiger Senator" sein, schrieb er seinerzeit im Onlinedienst Twitter.
Romney erinnerte in seinem Zeitungsbeitrag daran, dass er Trumps Präsidentschaftskandidatur nicht unterstützt habe. Er habe aber gehofft, dass Trump als Präsident auf Beschimpfungen verzichten würde - diese Hoffnung habe sich trotz ermutigender Personalentscheidungen nicht erfüllt, schrieb Romney mit Blick auf Ex-Stabschef John Kelly und den zurückgetretenen Verteidigungsminister Jim Mattis, die im Weissen Haus als Ruhepole galten.
Trump sei seinem Amt in den vergangenen zwei Jahren nicht gerecht geworden, besonders schlimm sei es aber im vergangenen Monat gewesen, schrieb Romney mit Blick auf Trumps Entscheidung zum Abzug der US-Truppen aus Syrien und Mattis' Rücktritt. Im Dezember sei es mit Trumps Präsidentschaft "steil" bergab gegangen.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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