George H. W. Bush ist am Donnerstagabend in Texas beigesetzt worden. Beerdigt wurde Bush im Kreise seiner Familie in College Station auf dem Campus der A&M-Universität. Zu Ehren des früheren Marinepiloten flog eine Formation von vier Kampfjets der Marine über die Stätte. Bush war am Freitag im Alter von 94 Jahren in seinem Haus in Houston gestorben. Er regierte von 1989 bis 1993. Sein Tod wurde weltweit mit Trauer aufgenommen.
In einem Begräbnisgottesdienst würdigte der frühere Aussenminister James Baker seinen langjährigen Freund als «einen der ausgezeichnetsten Präsidenten unserer Nation». Bush habe die Werte seines Landes verkörpert. «Er hatte den Mut eines Kriegers», sagte der 88-jährige Baker, der Bush als Aussenminister gedient hatte, in seiner Rede. «Aber wenn es Zeit zur Vorsicht war, hatte er immer den noch grösseren Mut eines Friedensstifters.» Während seiner Rede musste Baker immer wieder gegen Tränen ankämpfen.
Bush liegt nun neben seiner Frau Barbara
An dem Begräbnisgottesdienst in der St. Martin Kirche in Houston nahmen Familienangehörige und enge Bekannte des Verstorbenen teil. Die Familie Bush geht seit Jahrzehnten regelmässig in die Kirche.
Bush wurde neben seiner Frau Barbara und seiner Tochter Robin bestattet. Barbara Bush war erst im April dieses Jahres gestorben. Das Ehepaar war 73 Jahre lang verheiratet und hatte sechs Kinder. Robin war 1953 im Alter von drei Jahren an Leukämie gestorben.
Bushs früherer Sprecher Jim McGrath schrieb am Donnerstagabend auf Twitter: «Der 41. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, George Herbert Walker Bush, hat seine letzte Ruhestätte erreicht.»
Letzte Reise in Lokomotive
Ein Sonderzug brachte Bushs Leichnam nach College Station. Zahlreiche Menschen warteten entlang der Strecke. Die Lokomotive trug die Farben des Präsidentenflugzeugs «Air Force One». Die Eisenbahngesellschaft Union Pacific hatte die Lok Bush gewidmet, sie trägt in Anlehnung an den 41. Präsidenten der USA die Nummer "4141".
Mit einer berührenden Trauerfeier hatten die Bush-Familie und zahlreiche Würdenträger dem Verstorbenen am Mittwoch in der Nationalen Kathedrale in Washington die letzte Ehre erwiesen. George W. Bush nannte seinen Vater «einen grossartigen und grosszügigen Mann, den besten Vater, den ein Sohn oder eine Tochter haben könnte». Der heute 72-jährige George W. Bush war seinem Vater acht Jahre nach dessen Ausscheiden im Amt nachgefolgt.
Trump sprach von einer «schönen Ehrung»
Neben US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania nahmen auch alle lebenden Ex-Präsidenten der USA sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Trauerfeier teil. Bush hatte sich nach dem Fall der Berliner Mauer als einer der ganz wenigen westlichen Staatschefs offen hinter die deutsche Einheit gestellt.
Trump sprach bei der Trauerfeier selbst nicht. Bei einer Veranstaltung im Weissen Haus am Donnerstag nannte Trump die Zeremonie am Vortag eine «schöne Ehrung» für einen «wunderbaren Mann».
Die mehrtägige Abschiednahme von dem Republikaner hatte damit begonnen, dass Trump am Montag eine Präsidentenmaschine nach Texas schickte, um die Leiche des Verstorbenen nach Washington zu holen. Der Sarg wurde anschliessend im Kapitol in Washington aufgebahrt, wo sich viele Menschen von dem Ex-Präsidenten verabschiedeten. Als die Wagenkolonne mit dem Sarg am Mittwochvormittag vom Kapitol zu der Kathedrale aufbrach, hatten sich in den umliegenden Strassen viele Schaulustige versammelt. Manche von ihnen weinten.