«Ich bewerte den frühen Zeitpunkt dieses Treffens als einen Ausdruck der starken deutsch-amerikanischen Freundschaft», sagte von der Leyen. Man stehe vor gemeinsamen Herausforderungen.
Mattis habe ihr versichert, dass er den Dialog suche, sagte von der Leyen. Sie habe das Angebot bekommen, «diese strategischen Gespräche zu vertiefen und auf eine regelmässige Basis» zu stellen. «Das werden wir tun», versicherte die deutsche Verteidigungsministerin.
Von der Leyen signalisierte angesichts des amerikanischen Verlangens nach einer gerechteren Lastenverteilung in der NATO ein Entgegenkommen. «Ich finde, das ist eine faire Forderung», sagte sie. Wenn man den Kampf gegen den Terror und die Bündnisverteidigung auf solide Füsse stellen wolle, müsse jeder seinen Beitrag leisten. Deutschland setze sich deswegen für einen starken europäischen Pfeiler in der NATO ein. Deutschland wird seit ein zu niedriger Beitrag vorgeworfen.
Mattis sagte, die USA hätten «grossen Respekt» für Deutschland. In seiner eigenen Militärlaufbahn habe er oft mit der Bundeswehr zusammengearbeitet. Er hob zudem hervor, dass beide Länder «viele gemeinsame Interessen» hätten. Im Moment wolle er vor allem zuhören und freue sich auf den «Rat» seiner deutschen Amtskollegin.
Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Zusammenarbeit in der NATO. Von der Leyen sagte, man sei in dem Bündnis einen weiten Weg gegangen, aber man müsse weiter voranschreiten. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte die Allianz in der Vergangenheit als überholt bezeichnet und damit Sorge bei den Partnern ausgelöst, später aber seine Verbundenheit mit dem Bündnis ausgedrückt.
Mattis gilt als Vertreter eines pragmatischen und realpolitischen Flügels innerhalb der neuen US-Regierung. Der Ex-General hat die US-Beziehungen zur NATO als «unerschütterlich» bezeichnet.
Von der Leyen will während ihrer Kurzvisite in der US-Hauptstadt auch mit Kongressmitgliedern zusammenkommen. Als erstes Mitglied der deutschen Regierung war vor einer Woche der neue Aussenminister Sigmar Gabriel von der neuen US-Regierung empfangen worden.