«Meiner Meinung nach müssen die USA austreten.» Pruitt betonte, das Abkommen belaste die Vereinigten Staaten, während Länder wie China und Indien, die einen grossen Anteil an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen einnehmen, «bis 2030 gar keine Verpflichtungen im Rahmen dieses Abkommens haben».
Im Dezember 2015 hatten 195 Staaten in Paris nach zähen Verhandlungen das Klimaschutzabkommen unterzeichnet. Es ist das erste umfassende und rechtlich bindende weltweite Abkommen, das konkrete Massnahmen zum Kampf gegen die Erderwärmung enthält.
US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf den menschengemachten Klimawandel als Fiktion bezeichnet und den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen angekündigt. Seit seinem Amtsantritt hat er aber noch keine Aussagen dazu getätigt. Ende März kündigte das Weisse Haus an, bis zum G7-Gipfel Ende Mai eine Position festzulegen.
Innerhalb der US-Regierung ist die Frage umstritten: Trumps Chefstratege Steve Bannon ist für den Austritt aus dem Pariser Abkommen, während Aussenminister Rex Tillerson, früher Chef des Erdölkonzerns ExxonMobil, einen Austritt ablehnt. Auch Trumps Tochter Ivanka und ihr Ehemann Jared Kushner, die beide als Berater im Weissen Haus arbeiten, sind für einen Verbleib in dem Abkommen.
EPA-Chef Pruitt, der frühere Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Oklahoma, gilt als Freund der Erdölindustrie. Er räumte zwar Anfang des Jahres grundsätzlich ein, dass die Menschen eine Mitverantwortung für den Klimawandel trügen. Jedoch fügte er hinzu, das genaue Ausmass sei unklar und die Frage, was die Menschheit dagegen tun könne, sei ebenfalls offen.
Im März stellte er sich gegen die herrschende Meinung in der Wissenschaft, dass der CO2-Ausstoss einen entscheidenden Einfluss auf den Klimawandel habe.