ABTREIBUNG: Der Streit um Abtreibung spaltet die Amerikaner wie kaum ein zweiter. Viele der 70 Millionen Katholiken in den USA sprechen sich nach Umfragen für Abtreibung aus. In der katholischen Kirche ist sie dagegen eine der schwersten Sünden. Papst Franziskus erlaubte zuletzt Priestern, Frauen die Abtreibung zu vergeben – allerdings nur während des bevorstehenden, im Dezember beginnenden Heiligen Jahres.
VERHÜTUNG: Ähnlich aufgeladen ist die Debatte um Familienplanung und Verhütungsmittel. In der katholischen Sexualmoral steht Papst Franziskus in der kompromisslosen Tradition seiner Vorgänger. In den USA sind nach Umfragen dagegen etwa drei Viertel der Katholiken der Ansicht, dass Verhütungsmittel erlaubt sein sollten.
HOMO-EHE: Während die Ehe von Schwulen und Lesben seit Juni in den ganzen USA legal ist, sprach der Vatikan beim irischen Ja zur Ehe für homosexuelle Paare von einer «Niederlage für die Menschheit». Papst Franziskus selbst scheint in dieser Frage offener zu sein. Obama wirbt im In- und Ausland für die Gleichstellung Homosexueller.
AFROAMERIKANER: Kirchenvertreter und Afroamerikaner hoffen, dass der Papst sein Schweigen zu den mutmasslich rassistischen motivierten Todesschüssen auf unbewaffnete Schwarze brechen wird.
EINWANDERUNG: Laut Papst sind die Migranten aus Mittelamerika häufig Opfer «rassistischen und fremdenfeindlichen Verhaltens». Viele Republikaner wollen die illegalen Einwanderer abschieben. (SDA)