Im Fifa-Korruptionsskandal fordern die USA die Auslieferung des früheren Präsidenten von Honduras, Rafael Callejas. Einen entsprechenden Antrag machte gestern die Regierung des zentralamerikanischen Landes bekannt.
Callejas leitete nach seiner Amtszeit als Präsident den heimischen Fussballverband. Er ist einer von 16 Beschuldigten, dem die US-Ermittler eine Beteiligung an millionenschwerer Bestechung im Zusammenhang mit der Vergabe von Vermarktungs- und Senderechten vorwerfen.
Callejas wies die Anschuldigungen auf einer Pressekonferenz zurück und betonte, er sei bereit sich vor Gericht dagegen zu wehren. In der Klageschrift wird auch Hector Trujillo genannt, ein Richter des Verfassungsgerichts von Guatemala.
Im Zusammenhang mit den US-Ermittlungen hatte es gestern bereits in den frühen Morgenstunden in einem Hotel in Zürich zwei Festnahmen gegeben. Betroffen waren Alfredo Hawit aus Honduras, Chef des Fussballverbands für Nord- und Zentralamerika sowie Karibik (Concacaf), sowie Juan Angel Napout aus Paraguay, Vorsitzender des südamerikanischen Fussballverbands (Conmebol).
In Washington sagte US-Justizministerin Loretta Lynch, im Fussball-Geschäft sei Korruption tief verwurzelt. Zu Callejas meinte sie, dieser habe sich mutmasslich um Bestechungsgelder bemüht und seinen Einfluss in der Fifa verkauft.
Zugleich richtete Lynch eine generelle Kampfansage an korrupte Fussball-Funktionäre: «Ihr werdet unserem Fokus nicht entkommen.» (SDA)