«Keine Gruppe in Amerika» sei stärker geschädigt worden von der Politik der Ex-Aussenministerin Hillary Clinton, seiner Rivalin im Kampf um das Präsidentenamt. Vor einer weit überwiegend weissen Anhängerschaft sagte Trump, er werbe um «jeden einzelnen afroamerikanischen Bürger».
Clintons Wahlkampfteam konterte, Trump habe «jeden Kontakt mit der afroamerikanischen Gemeinschaft verloren». Der Republikaner habe sich mit Anhängern der Theorie von einer Überlegenheit der Weissen eingelassen und der «Diskriminierung» Vorschub geleistet, sagte Clintons Mitarbeiter Marlon Marshall.
«Was habt Ihr zu verlieren, wenn ihr etwas Neues wagt?», sagte Trump an die schwarzen US-Bürger gerichtet. Traditionell stimmen die Afroamerikaner für die Demokraten, 2012 erhielt der republikanische Bewerber Mitt Romney nur rund sechs Prozent der Stimmen von Afroamerikanern.
Trump kam im Durchschnitt der jüngsten Meinungsumfragen laut einer Auswertung von Real Clear Politics in der Gesamtbevölkerung nur noch auf 41,2 Prozent, Clinton auf 47,2 Prozent.
Trump kam zu dem Wahlkampfauftritt in Michigan im Norden der USA nach einem Besuch der Überschwemmungsgebiete in Louisiana im Süden. Der 70-Jährige trat in einem Hemd mit offenem Kragen und mit einer weissen Kappe mit dem Aufdruck «Make America Great Again» auf.
Er rühmte den Durchhaltewillen der Überschwemmungsopfer und kritisierte Präsident Barack Obama, der seinen Urlaub auf der Insel Martha's Vineyard trotz der Überschwemmungen fortgesetzt habe. «Obama hätte den Golfplatz verlassen müssen», sagte Trump.
Trump und sein Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten, Mike Pence, begaben sich mit republikanischen Lokalpolitikern in einige der besonders betroffenen Unwetterzonen. Der Bundesstaat im Süden der USA kämpft seit Tagen mit Überschwemmungen. Die Zahl der Toten stieg auf 13, rund 40'000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört, während 86'000 Menschen Notfallhilfen beantragten.
Das Weisse Haus teilte am Freitag schliesslich mit, Obama werde am kommenden Dienstag die Stadt Baton Rouge in Louisiana besuchen.
Der Minister für Innere Sicherheit, Jeh Johnson, hatte am Donnerstag bei einem Besuch vor Ort gesagt, der Chef der Exekutive könne «nicht überall sein». Der demokratische Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards, verwies seinerseits auf die aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen bei einem Besuch Obamas. In der aktuellen Lage habe er darauf «keine grosse Lust».