US-Vize in Guatemala
Harris will Fluchtursachen bekämpfen

Bei ihrer ersten Auslandsreise als US-Vizepräsidentin hat Kamala Harris in Guatemala den Kampf gegen Korruption und Menschenschmuggel zur Eindämmung illegaler Migration betont.
Publiziert: 08.06.2021 um 06:17 Uhr
|
Aktualisiert: 08.06.2021 um 11:47 Uhr
Kamala Harris, Vizepräsidentin der USA, spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten von Guatemala. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Foto: Jacquelyn Martin

Sie kündigte am Montag in Guatemala-Stadt die Schaffung von Arbeitsgruppen der US-Regierung zu beiden Themen an. Denjenigen, die überlegten, die gefährliche Reise zur US-Grenze auf sich zu nehmen, sage sie: «Kommen Sie nicht.» Wer an die Grenze komme, werde zurückgewiesen, erklärte Harris.

Auch werde die US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) bis zu 88 Millionen Dollar für Programme in Guatemala zur Verfügung stellen - um jungen, indigenen Frauen zu helfen und wirtschaftliche Chancen zu erhöhen. Bei dem gemeinsamen Auftritt mit dem guatemaltekischen Präsidenten Alejandro Giammattei nach einem - nach ihrer Darstellung «sehr offenen» - bilateralen Gespräch betonte Harris, es sei im Interesse der USA zu helfen, solche Chancen zu schaffen und Wohlstand zu teilen. Sie spreche auch mit Unternehmensvorsitzenden, damit diese in Guatemala investierten.

Drogenhandel: Teil des Korruptionsproblems

Giammattei sprach ausserdem vom Kampf gegen den Drogenhandel als wichtige gemeinsame Aufgabe. Von US-Journalisten darauf angesprochen, dass seine Kritiker ihn als Teil des Korruptionsproblems sähen, verwies der seit 2020 regierende konservative Politiker auf Unwahrheiten, die in sozialen Medien verbreitet würden.

Hilfsgelder für mittelamerikanische Länder

Im April hatte Harris bereits die Zahlung zusätzlicher Hilfsgelder von 310 Millionen Dollar (rund 255 Millionen Euro) an die mittelamerikanischen Länder Guatemala, Honduras und El Salvador angekündigt. Aus den drei Ländern sowie aus Mexiko kommen die meisten der Zehntausenden Menschen, die jeden Monat versuchen, über die Grenze mit Mexiko illegal in die USA zu gelangen.

Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden und Harris im Januar sind die Zahlen der Migranten stark gestiegen. Biden hat Harris damit beauftragt, sich federführend darum zu kümmern, die illegale Migration an der US-Südgrenze durch Bekämpfung der Fluchtursachen in Mittelamerika einzudämmen. Ihre zweitägige Reise führt sie, ausser nach Guatemala, noch in dessen Nachbarland Mexiko.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?