US-Urologe macht Huuuiiiii-Entdeckung
Achterbahnen helfen gegen Nierensteine

Das spezielle Rütteln während einer Fahrt mit der Achterbahn hilft dem Körper dabei, lästige Nierensteine loszuwerden. Das hat ein Medizinprofessor aus den USA jetzt entdeckt – mit einem spassigen Experiment.
Publiziert: 01.10.2016 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:12 Uhr

Eine Fahrt mit der Achterbahn pumpt nicht nur ordentlich Adrenalin durch unseren Körper – sie hilft auch bei Nierensteinen. Das jedenfalls behauptet David Wartinger, emeritierter Medizin-Professor an der Michigan State University in den USA. 

Der Urologe will herausgefunden haben, dass das Rütteln während einer Achterbahnfahrt dem Menschen dabei hilft, Nierensteine ganz natürlich mit dem Urin auszuscheiden. Damit wird man die lästigen Ablagerungen los, noch bevor sie ernste gesundheitliche Probleme bereiten.

Laut einem Bericht der Universität brachten Patienten Wartinger auf die Idee. Die hatten ihm nämlich erzählt, dass sie nach einer Fahrt mit der Big Thunder Mountain Railroad, einer Achterbahn in Disneyland, Nierensteine verloren hatten – ein Mann verlor gar drei in drei aufeinanderfolgenden Fahrten.

Experiment mit Silikon-Niere

Um einen direkten Zusammenhang zu überprüfen, führten Wartinger und sein Team ein Experiment durch: Mit Hilfe eines 3-D-Druckers erstellten sie ein Silikon-Modell der Niere jenes wundersamen Patienten. Darin platzierten sie drei Nierensteine und füllten das Modell mit Flüssigkeit, um Urin zu simulieren.

Got kidney stones? An #MSU ... @ MSU

Dann kam der spassige Teil: Mit der Niere im Gepäck reisten die Mediziner nach Orlando (Florida), um das Kunst-Organ dort mit auf die Big Thunder Mountain Railroad zu nehmen. 20 Mal ratterten sie über die Schienen. Danach werteten sie aus, wie sich die Fahrt auf die Silikon-Niere und die Steine darin ausgewirkt hatte.

Ritt darf nicht zu wild sein

Das Ergebnis: Das Experiment bestätigte den Patientenbericht. Offenbar verhindert das Rütteln der Achterbahn, dass sich die Nierensteine vergrössern. Die Bewegungen in verschiedene Richtungen bewirken gleichzeitig, dass der Körper die Nierensteine leichter mit dem Urin ausscheiden kann. Die Erkenntnisse des Pilot-Projekts veröffentlichten die Mediziner im Fachmagazin «Journal of the American Osteopathic Association»

Zu wild darf der Ritt aber nicht sein: In einer erweiterten Studie testeten sie den Effekt mit weiteren künstlichen Nieren auf Achterbahnen mit höherer g-Kraft, also mit einer höheren Belastung für den Körper. Da schlug das Experiment fehl. (wen)

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