Eine neue Bewegung verbreitet sich rasend schnell an US-amerikanischen Universitäten: Unter dem Slogan «affirmative content» («Ausdrückliche Zustimmung») oder «yes means yes» («Ja bedeutet Ja») werden Liebespaare dazu aufgefordert, vor dem Geschlechtsverkehr festzuhalten, dass sie freiwillig Sex haben.
Entweder sollen die Paare ein Selfie samt entsprechendem Flyer machen oder ein Formular ausfüllen. Zuerst wurde die Regel in Kalifornien eingeführt, zuletzt wurde die Kampagne an der Uni in Minnesota umgesetzt.
Hintergrund ist die hohe Zahl an sexuellen Übergriffen an amerikanischen Unis. Mit der neuen Regel soll diese verringert werden. Zudem soll sie die Strafverfolgung der Täter erleichtern.
Doch es gibt heftige Kritik. Die Regel sei absurd und gefährlich. Das Problem: Während normalerweise die Anklage die Schuld beweisen muss, ist es nun der Angeklagte, der seine Unschuld beweisen muss. Ohne Zeugen oder ein Video sei das praktisch unmöglich. Die Kolumnistin Cathy Young bringt es auf den Punkt: «Bisher sind 95 Prozent aller sexuellen Begegnungen Vergewaltigungen.» (sas)