Der Carabiniere Mario Rega Cerciello wurde nur 35 Jahre alt. In der Nacht auf Freitag wurde der Polizist in Rom skrupellos ermordet. Insgesamt elf Mal hat der US-Tourist Finnegan Lee Elder (19) aus Frust auf Cerciello mit einem Messer eingestochen. Das ergab die nun durchgeführte Obduktion der Leiche.
Heute wurde Cerciello nun in seinem Heimatort Somma Vesuviana bei Neapel beerdigt. Allein in der Kirche nahmen gegen 400 Personen Abschied vom Polizisten. Zahlreiche weitere warteten auf dem Vorplatz. Unter den anwesenden Trauergästen waren auch diverse Vertreter der italienischen Regierung. Der Sarg des Polizisten wurde für die Zeremonie mit der italienischen Tricolore bedeckt.
Tödlicher Angriff nach Aspirin-Abzocke
Der Polizistenmord von Rom sorgte über die italienischen Landesgrenzen hinaus für Entsetzen. Cerciello wollte zusammen mit einem Kollegen einen Diebstahl aufklären, als er den Einsatz mit dem Leben bezahlen musste.
Neben Finnegan Lee Elder wurde kurz nach der Tat auch Gabriel Christian Natale-Hjorth (18) festgenommen. Die beiden hatten zuvor offenbar von einem italienischen Dealer Koks kaufen wollen, wurden aber abgezockt und bekamen stattdessen Aspirin angedreht. Danach kam es zur fatalen Messer-Attacke auf Cerciello.
Foto von festgenommenem US-Teenager sorgt für Kritik
Mittlerweile sorgt aber auch der Umgang der Polizei mit den festgenommenen Tatverdächtigen für Diskussionen. Ein Bild soll einen der US-Teenies zeigen, wie er mit verbundenen Augen und auf den Rücken gefesselten Händen auf einem Polizeiposten sitzt. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte meinte dazu: «Der Tod des Carabinieres ist eine Tragödie. Aber was auf dem Foto des Festgenommenen zu sehen ist, entspricht nicht unseren Werten und Grundsätzen.»
Diesem Vorwurf begegnete Italiens Innenminister Matteo Salvini umgehend: «Das einzige Opfer in dieser Angelegenheit ist ein Sohn, ein Ehemann, ein Polizist, ein Diener des Vaterlandes.»
US-Familie noch ohne Kontakt zum eigenen Sohn
Mario Rega Cerciello hatte erst vor wenigen Wochen geheiratet. Unter Tränen nahm auch seine Frau Rosa Maria am Gottesdienst teil.
Zu Wort gemeldet hat sich mittlerweile auch die Familie des mutmasslichen Täters Finnegan Lee Elder. Man sei «schockiert» und drücke den Angehörigen das tief empfundene Mitgefühl aus. Man habe bisher nicht mit dem Sohn kommunizieren können und wisse darum nicht, was genau vorgefallen war. «Unsere Gedanken gehen aber an die Betroffenen dieser Tragödie.» (cat)