Catherine S. (†34) hatte eine düstere Ahnung, ein mulmiges Gefühl. Sie sass auf dem Beifahrersitz eines silbernen Autos, und tippte in ihr Handy: «Ich hoffe, ich werde nicht gerade entführt.» Die Nachricht schickte sie ihrer Mutter. Es war ihr letztes Lebenszeichen.
Die junge Amerikanerin verschwand letzten Dienstag von einer Bushaltestelle im russischen Nischni Nowgorod. Dort studierte sie Jura, lebte bei einer Gastfamilie.
Mutter rief sie an – Handy aus
40 Minuten, nachdem Catherine S. den Text abgeschickt hatte, entdeckte ihre Mutter die Nachricht. Verzweifelt wählte sie die Nummer ihrer Tochter. Vergebens – ihr Handy war schon aus.
Fünf Tage vergehen. Suchtrupps rücken aus. In einem Waldstück 400 Kilometer östlich von Moskau finden Ermittler schliesslich die Leiche der jungen Frau.
Kurz darauf nimmt die Polizei Alexander P.* (43) fest – den Fahrer des silbrigen Wagens. Offenbar hatte er der Studentin angeboten, sie an der Bushaltestelle mitzunehmen. Catherine S. war in Eile, unterwegs in ein Kosmetikstudio. Offenbar, um eine Behandlung zu bezahlen, erzählt ihre Mutter gegenüber dem «U.S. National Public Radio».
Vergewaltigt, erschlagen und erstochen
Was Catherine S. nicht wusste: Der Mann am Steuer war ein verurteilter Räuber und Vergewaltiger. Catherines Mutter sagt weiter: «Ich denke, dass sie in Panik geraten ist, als sie sah, dass die Person nicht in die Klinik, sondern in einen Wald fährt.»
Daraufhin sei es wohl zum Streit mit Alexander P. gekommen. Dieser gibt zu, Catherine S. daraufhin vergewaltigt, geschlagen und erstochen zu haben. P. wird nun angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm ein Leben hinter Gittern. (hah)
*Name der Redaktion bekannt