US-Startup will Concorde-Nachfolger bauen
In 3½ Stunden über den Atlantik

Mit mehr als doppelter Schallgeschwindigkeit über den Atlantik und zurück – und das für 5000 Dollar: Ein Jet der US-Firma Boom soll die Nachfolge der Concorde antreten. Aber deutlich billiger sein.
Publiziert: 26.03.2016 um 22:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:53 Uhr
So soll der noch namenlose Jet aussehen.
Foto: ZVG

Ein Start-Up-Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Colorado will das schnellste Passagier-Flugzeug der Welt bauen. 

Der Super-Jet der Firma Boom soll dereinst mit mehr als der doppelten Schallgeschwindigkeit unterwegs sein. Die Reisezeit von London nach New York verkürzt so von heute sieben auf nicht einmal dreieinhalb Stunden. 

Hinzu kommt: Ein Ticket für einen Hin- und Rückflug mit dem noch namenlosen Flieger wird nach Angaben des Unternehmens lediglich rund 5000 Dollar Kosten.

Billiger als Concorde

Das ist zwar immer noch viel Geld. Aber immerhin rund vier Mal weniger als der Trip mit dem 2003 aus dem Verkehr gezogenen Überschall-Jet Concorde gekostet hat. 

«Wir müssen billige Ticketpreise anbieten und eine gute Auslastung erreichen können», erklärte Boom-Gründer und CEO Blake Scholl, 35, das Geschäftsmodell. Die Concorde sei zu teuer und mit 100 Plätzen zu gross gewesen.

Vielmehr als einige Projektstudien hat Scholl bislang allerdings nicht zu bieten. 

Demnach soll der Jet, um Treibstoff zu sparen, nicht aus Aluminium, sondern komplett aus Kohlefasern gebaut werden. Und er soll mit der neuesten Triebwerks-Technologie ausgestattet sein.

Visualisierung des Super-Fliegers am Flughafen London-Hethrow
Foto: ZVG

Die Sessel der 40-plätzigen Maschine lassen sich zwar nicht, wie heute in der First Class üblich, komplett horizontal stellen – dafür können die Passagiere einen atemberaubenden Ausblick erwarten. Da der Boom-Jet eine Flughöhe von 60'000 Fuss erreichen wird, sollte sogar die Erdkrümmung durch die Fenster erkennbar sein.

Modell soll 2017 in die Luft

Laut Scholl arbeitet sein Unternehmen derzeit an einem verkleinerten Modell-Prototypen des Jets, der 2017 erstmals getestet werden soll. 

Wann der erste reguläre Flug mit bezahlenden Passagieren durchgeführt werden kann, ist indes noch völlig unklar.

Erste Interessenten

Interessenten gibt es aber offenbar bereits. Laut Medienberichten soll sich die Virgin Group des britischen Milliardärs Richard Branson eine Kaufoption für zehn Flugzeuge gesichert haben. Eine nicht genannte europäische Fluglinie plant gar 15 Maschinen zu ordern.

Sollten die Deals zustande kommen, winken Boom Einnahmen in der Höhe von sieben Milliarden Dollar. (bau)

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