US-Seglerinnen angeblich 5 Monate im Pazifik getrieben
Warum hatten sie kein Notsignal abgesetzt?

Zwei US-Seglerinnen wurden auf hoher See gerettet, nachdem sie fünf Monate auf dem Pazifik herumgeirrt waren. Fachleute bezweifelten die Story. Die Frauen wehren sich.
Publiziert: 01.11.2017 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:35 Uhr
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Die beiden überlebenden Seglerinnen Tasha Fuiava (l.) und Jennifer Appel.
Foto: Koji Ueda
Nicole Agostini

Fünf Monate irrten Jennifer Appel und Tasha Fuiava mit ihrem Segelboot im Pazifik herum – angeblich ohne Navigation und Kommunikation (BLICK berichtete). Segler zweifelten danach stark an den Aussagen der Frauen. Einige fanden die Geschichte gar einen «totalen Blödsinn».

So erzählen die beiden zum Beispiel, dass sie von einem sechs Meter langen Hai attackiert worden seien. Der Hai habe das Segelboot ständig gerammt – während mehrerer Stunden. Wissenschaftler glauben jedoch nicht an ein solches Verhalten. Hai-Experte Kim Holland sagt gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass nichts die Haie zu einem Bootsrumpf ziehe. 

Wieso wurde kein Notsignal ausgelöst?

Unklar ist auch, warum die Frauen kein Notfallsignal ausgelöst haben. Laut CNN sei nie ein Signal gesendet worden, obwohl das Gerät einwandfrei funktioniert habe. Jennifer Appel gab nun zu Protokoll, dass sie das Notfallsignal bei sich hatte und auch wisse, dass es registriert gewesen sei.

Wieso haben die Frauen es nicht verwendet? Tara Molle, Sprecherin der Küstenwache, sagt dazu: «Sie haben behauptet, dass sie sich niemals wirklich in Not fühlten. Und auch nicht, dass sie in den nächsten 24 Stunden sterben würden.» 

Laut Appel und Fuiava harrten sie zudem drei Tage mitten in einem Sturm aus. «Wir sind in einen Sturm der Stärke elf geraten, der zwei Nächte und drei Tage gedauert hat», sagt Appel der Nachrichtenagentur AP zufolge. Der Sturm sei in der Nähe von Hawaii ausgebrochen. Allerdings zeigen Satellitenbilder der Nasa, dass dort zu dieser Zeit kein Sturm existierte. 

Debatte geht weiter

Weitere Ungereimtheiten: Angeblich habe Appels Mutter nach ihrer vermissten Tochter bei der Küstenwache nachgefragt. Laut Angaben der Mutter sei das zwei Wochen nach dem Aufbruch nach Tahiti gewesen. Die Küstenwache spricht hingegen von einem Anruf eines männlichen Bekannten – und zwar einige Tage vor der Ankunft in Tahiti. 

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