Was hat den US-Präsidenten da nur geritten? Donald Trump (74) hält nach monatelanger Pause am Dienstag mal wieder ein Corona-Briefing im Weissen Haus ab. Als er zur Fragerunde übergeht, geht es überwiegend um die Pandemie und die Politik der Bundesregierung. Ein Journalist will von Trump dann aber wissen, was der US-Präsident von den aktuellen Entwicklungen im Epstein-Skandal hält. Mit der Verhaftung seiner Vertrauten Ghislaine Maxwell (58) stellt man sich in den USA derzeit die Frage, ob und welche Prominenten die Geschäftsfrau den Behörden ans Messer liefern könnte.
Trump gibt sich zuerst noch präsidial, gibt an, den Skandal in letzter Zeit «nicht gross» verfolgt zu haben. Doch dann spricht er direkt über Ghislaine Maxwell, die Jeffrey Epstein (†66) mehrere minderjährige Kinder vermittelt haben soll. «Ich habe sie über die Jahre mehrfach getroffen. Vor allem, weil ich in Palm Beach lebte und sie ja auch in Palm Beach gelebt hatte.» Und weiter: «Ich wünsche ihr alles Gute!»
Der Shitstorm auf Social Media liess nicht auf sich warten. Ghislaine Maxwell ist in New York wegen ihrer angeblicher Unterstützung zur Ausbeutung und dem Missbrauch minderjähriger Mädchen angeklagt ist. Bereits geht im Internet die Befürchtung um, dass Trump Maxwell begnadigen könnte.
Eine Befugnis, die er als US-Präsident zwar hat, deren Anwendung im Fall der Epstein-Vertrauten er aber nie auch nur angedeutet hatte.
«Ich kenne die Situation um Prinz Andrew nicht»
Auch zu Prinz Andrew (60) hat sich Donald Trump im Zusammenhang mit dem Epstein-Skandal am Dienstag geäussert. «Ich kenne die Situation um Prinz Andrew nicht», antwortete er auf dieselbe Journalistenfrage. Dem Herzog von York wird von Virginia Roberts Giuffre (36) vorgeworfen, sie als 17-Jährige gehalten zu haben – unter anderem auch Epsteins Skandalinsel auf den Virgin Islands.
Am vergangenen Freitag tauchte ein Video von Trump aus dem Jahr 2015 auf – vier Monate bevor der Republikaner offiziell seine Präsidentschaftskandidatur verkündet hatte. Trump spricht in dieser Aufnahme über die Skandalinsel von Epstein, bezeichnet sie als «Sündenpfuhl». Doch er deutet darin auch vielsagend an: «Fragen Sie doch einfach Prinz Andrew. Er wird Ihnen davon erzählen.»
Klar ist: Das US-Justizministerium würde Prinz Andrew nur liebend gern direkt befragen. Er wurde bereits mehrfach nach New York vorgeladen. Ob er aber jemals zu einer Einvernahme in Amerika erscheinen wird, ist ungewiss.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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