Das Weisse Haus wollte Anfang dieser Woche 10'000 Soldaten im aktiven Dienst auf den Straßen Washingtons und anderer Städte einsetzen, um gegen Demonstranten vorzugehen. Doch US-Verteidigungsminister Mark Esper (56) und der amerikanische Generalstabschef General Mark Milley (61) höchstpersönlich hielten nicht viel von der Idee. Sie wiesen den Einsatz von Truppen im eigenen Land gegen US-Bürger ab. Das berichtet «CBS News» unter Berufung auf hochrangige Quellen im US-Verteidigungsministerium.
Demnach habe US-Präsident Donald Trump (73) in einer «hitzigen Sitzung des Oval Office» den Einsatz von 10'000 Soldaten im aktiven Dienst auf den Strassen Washingtons und in anderen US-Städten verlangt, wo Menschen seit dem gewaltsamen Tod des Schwarzen George Floyd (†46) vor zwei Wochen gegen Polizeigewalt demonstrieren. Dabei kam es auch vor dem Weissen Haus zu brenzligen Szenen. Trump und First Lady Melania (50) sowie Sohn Barron (14) mussten vorübergehend im unterirdischen Bunker unter dem Weissen Haus Zuflucht suchen.
Legalität von Trumps Truppenbefehl bezweifelt
Verteidigungsminister Esper hat zunächst rund 1600 Soldaten im Aktivdienst in die Nähe der Hauptstadt verlegen lassen, um im Ernstfall eingreifen zu können. Doch die dort bereits 5000 Soldaten der Nationalgarde, die schon im Einsatz stehen, hätten nie Hilfe gebraucht, heisst es. Daher wurden die aktiven Truppen bereits am Donnerstagabend abgezogen.
Den durchgesickerten Berichten aus dem Oval Office zufolge hielten weder Verteidigungsminister Esper noch Generalstabschef Milley die Lage für derart schlimm, dass Aktivtruppen eingesetzt werden müssten. Überdies hätten Zweifel geherrscht, ob eine «solche Anordnung des Präsidenten überhaupt legal» sei, berichtet «CNN».
Biden: USA brauchen einen Präsidenten, der keinen Hass schürt
Joe Biden, der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, schrieb in einem am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag in der «Los Angeles Times», «kein Präsident macht alles richtig. Aber das Land braucht eine Führungsperson, die nicht Angst und Spaltung vorantreibt».
Thema des Biden-Beitrags war Präsident Trump und der Kampf gegen Rassismus in den USA. Biden forderte «eine Führungsperson, die sich darum bemühen wird, die Wunden des Rassismus zu heilen, die unser Land lange verfolgt haben, anstatt die Flammen des Hasses zu schüren». (kes/SDA)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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